2025-05-01 gesellschaftsanalyse Fuenf Generationen Es bleibt wie's war Fuenf Generationen haben sich gefragt, wie der Nationalsozial- ismus und das Dritte Reich nur hatten passieren koennen. Heutzu- tage ist die Antwort offen sichtbar, man muss nur um sich herum schauen, in Deutschland und in vielen anderen Laendern dieser Welt. *So* ist das passiert! Schade, dass sich heute, wo die Antwort so deutlich sichtbar ist, die Leute die Frage nicht mehr stellen. Sicherlich haetten sich viele eine andere Antwort gewuenscht, doch Antworten sind nicht, wie man sie haben will, sondern wie sie nunmal sind, und man muss sie eben sehen wollen. Dann ist es auch egal, ob man sie exemplarisch oder abstrakt, kompliziert oder einfach praesentiert bekommt. (Die abstrakte einfache Version ist: Menschen sind egoistische Idioten ... bzw. idiotische Egoisten. Das erklaert alles weitere.) Alle Antworten und viele Wege fuer ein gutes Leben liegen da, vor uns ... die Leute wollen sie bloss nicht sehen. * * * Was ich interessant finde: Wenn man Akteure begreifen will, so muss sich anschauen und genau zuhoeren, was sie ueber andere sagen. Sie beschreiben das Andere meist so wie ihr Eigenes ist. Diejenigen, die anderen Fake News vorwerfen, erzeugen davon oft selbst am meisten. Diejenigen, die die Idee von auslaendischen Agenten aufbringen, betreiben oft selbst das groesste Agentensys- tem. Diejenigen, die von Wahlbetrug reden, betruegen oft selbst am meisten. Diejenigen, die vor fremden Bedrohungen warnen, sind oft selbst die groesste Bedrohung. Die Leute sehen und hoeren aber lieber nur was sie sehen und hoeren wollen -- das ist Idiotie --, gepaart mit durchdringendem Egoismus erscheint es als regelrechter Gluecksfall, wenn ue- berhaupt mal was Gutes daraus entsteht. Ich fuerchte nur, dass all diejenigen Menschen, die sich mehr als das erhoffen und dazu auch bereit, faehig und gewillt waeren, die ganze Scheisse trotzdem mitmachen muessen. Es gibt keine Abkuer- zungen, keine Alternativen, kein Ausweichen und kein davon separiertes Leben. Der Fortschritt braucht Jahrhunderte ... die ganze Zeit in kleinen Schritten vor und zurueck, bis man mehrere Hundert Jahre spaeter dann mal eine kleine nachhaltige Entwick- lung erkennen kann. In unseren eigenen Leben ist nicht zu erwarten, etwas anderes zu erleben als das Spektrum der letzten 50-100 Jahre in aehnlicher Art auch fuer die naechsten 50-100 Jahre. Damit muessen wir uns abfinden. Ob dann in den naechsten 500 Jahren nochmal ein aehnlicher Fortschritt wie in den letzten 500 Jahren zu erwarten ist, ist fraglich, da die Menschheit nun nicht nur die Herausforderung gegen ihre eigene Idiotie und ihren Egoismus kaempfen und diesen etwas abringen muss, sondern ihr dieses Unterfangen durch die nun ploetzlich spuerbaren Folgen des Erreichens der Grenzen des Oekosystems Erde noch zusaetzlich erschwert wird. Ich wuerde daher wenig Verbesserung erwarten, eher eine Verschlechterung. ... Wobei diese Frage sowieso ueber mein Leben hinaus geht. Fuer den Rest meiner Lebenszeit erwarte ich nicht mehr als das was in den letzten 100 Jahren so passiert ist ... -- traurig aber real- istisch. * * * Nachtrag 2025-05-12: Den Film ``Urteil von Nuernberg'' finde ich wertvoll. Er beleu- chtet die Suche an dem Begreifen, wie all das hatte geschehen koennen, in ihrer Komplexitaet und Vielschichtigkeit. Er zeigt die Schwierigkeit auf, Gerechtigkeit zu finden, zumal in mitten auch relevanter Umgebungsfaktoren. Ich wuerde mir wuenschen, dass wir unsere heutige politische und gesellschaftliche Situation in einer solchen Betrachtungsweise angehen wuerden. Ernuechten- derweise gibt es derzeit nur eine vorherrschende Betra- chtungsweise: die populistische. Schwarz-weise, simplifizierte Einzeilen-Slogans die u.a. auf Tiktok und in Youtube Shorts tran- sportiert werden. Man sollte meinen, dass das Bildungsniveau ges- tiegen waere, doch statt einer intellektuellen Auseinandersetzung mit der Komplexitaet der Sache, ist unser gesellschaftlich- politischer Diskurs (der Diskurs des Volkes, den das ist der Staat!) auf Stammtischniveau gefallen ... oder dort geblieben. Wenn wir jetzt nicht hinbekommen, was nach dem Nationalsozial- ismus aufzuarbeiten versucht wurde -- Wie hatte das bloss pas- sieren koennen?! Wer traegt schuld?! Niemand hat irgendwas gewusst! -- dann koennen wir uns schon darauf einstellen, dass wir diese Scheisse ein weiteres Mal erleben muessen. Und danach heisst's dann wieder: Wie hatte das bloss passieren koennen?! Wer traegt die Schuld?! Niemand hat irgendwas gewusst und niemand hat irgendwas kommen sehen! ... http://marmaro.de/apov/ markus schnalke