2024-09-08 gesellschaftsanalyse Unbeliebte Entscheidungen All das Leid! Es darf nicht die Aufgabe jeder Einzelperson sein muessen, sich die ganze Zeit vorausschauend, abwaegend und alle Auswirkungen und Folgen bedenkend zu verhalten und Nachteile zu tragen gegenueber denjenigen Personen, die sich egoistisch verhalten. Nein, es ist die Aufgabe des Staats, Weichen zu stellen und Re- geln vorzugeben, die alle gleichwertig behandeln, allen die gleichen Nachteile auferlegen, um Gutes fuer alle zu erreichen und Katastrophen zu verhindern. Es ist folglich die Aufgabe des Staates, die emotional unliebsamen aber rational sinnvollen Entscheidungen zu treffen, um damit die Last von den Schultern im Alltag der Einzelpersonen zu nehmen. Beispiele dafuer sind die Sozialversicherung, Pfandsysteme, An- schnallpflicht im Auto, Tempolimits, Asbest-Verbot, FCKW-Verbot, Glyphosat-Verbot, Suchtmittelkontrolle, Artenschutz, Verbote zur Ausbeutung anderer Laender, Aechtung von Wilderei und Raubbau, Aechtung von Korruption, Eliminieren von Interessenskonflikten, usw. Die Politik als Steuerung des Staates versagt darin leider weit- gehend. Sie sollte eben gerade die unliebsamen Entscheidungen treffen (und diese Rolle verstaendlich und glaubwuerdig verkoer- pern). Ganz im Gegenteil dazu verhaelt sie sich aber oft polpu- listisch: Sie macht, was die Leute emotional wollen und motiviert auch zu dieser Emotionalitaet. Dabei braucht es keinen Staat wenn er nur das macht was die Leute sowieso wollen. Er muss tun was die Leute eigentlich nicht wollen, obwohl es sinnvoll ist. *Das* ist seine Aufgabe. Desweiteren ist die Politik vielfach nachgewiesen korrupt und verstoesst wohlwissend und vielfach angemahnt gegen die Verfas- sung, was ein unglaubliches Verstaendnis eines Rechtsstaates und der eigenen Vorbildfunktion ist. Ich kann nur zu dem Schluss kommen, dass dieses politische System ungeeignet ist. Das ist an sich erstmal nicht schlimm und vor allem nicht verwun- derlich, schliesslich hat sich in den letzten 75 Jahren eine Menge getan. Es waere naiv, zu glauben, dass diese Entwicklungen im Alltagsleben nicht ebenso grosse Entwicklungen in der Organi- sation und Steuerung unseres Zusammenlebens erfordern. Seltsam- erweise scheine diese entweder nicht mitbedacht oder nicht gelebt zu werden. Stattdessen wird zementiert und erodiert. Die Situation ist schon viel zu sehr eingefahren ... oder viel- leicht war sie das auch schon immer. Es scheint, wie wenn Revolu- tionen, Aufstaende, Gewalt, zerstoerte Leben, Umbrueche, Truemmer und all das Leid der einzige deutliche Weg nach vorne waere. Wie traurig das ist! Aber wie sonst werden wir die Korruption los? Wie sonst zer- stoeren wir unsere Lebensgrundlage nicht weiter? Wie sonst stel- len wir Gesundheit ueber Geldgier? Wie sonst sichern wir ein angstfreies Leben fuer Minderheiten und ``Andersartige''? Wie sonst behandeln und achten wir jeden Menschen gleichwertig? Wie werden wir Menschen endlich zivilisiert? Mir den Worten von ``Die Erde von oben'': Vor meinen Augen entsteht das Bild einer Mondlandschaft. Ich kann nicht atmen. Die Luft ist unertraeglich. Das Klima ist aus dem Gleichgewicht geraten. Es wird immer heisser, immer kaelter, es gibt kein Wasser mehr, die Bodenschaetze sind erschoepft. Versteppungen und Ueberschwemmungen, so lauten die tae- glichen Meldungen. Die Erde ist unbewohnbar geworden. Das Universum: 7 Milliarden Jahre. Die Erde: 5 Milliarden Jahre. Das Leben: 2,5 Milliarden Jahre. Die Wirbeltiere: 600 Millionen Jahre. Die Reptilien: 300 Millionen Jahre. Blau wie das Meer. Weiss wie der Schnee. Sie dreht sich Tag und Nacht. Die Sonne waermt sie und bei Regen erwacht sie. Die Saeugetiere: 200 Millionen Jahre. Rund wie eine Orange. Schoen wie ein Bild. Sie dreht sich. Sie dreht sich. Sie dreht sich. Die Menschenaffen: 10 Millionen Jahre. Die Huminiden: 4 Millionen Jahre. Der Homo Sapiens: 100-50 Tausend Jahre. Die Stadtstaaten: 10 Tausend Jahre. Die Philosophie: 2.500 Jahre. Ethisches Bewusstsein und menschliche Verantwortung ... Ethisches Bewusstsein und menschliche Verantwortung ...? ... existiert nicht? Bekomme ich keine Antwort? [0] Es faellt mir schwer, zu glauben, dass wir das schaffen, bevor wir uns selbst und einen Grossteil des Lebens auf diesem Planeten ausgerottet haben. ... Wir egoistischen Idioten! -- Lieber ver- recken wir in stolzer egoistischer Verblendung als ein wunderbar gutes Leben zu haben. Das ist unbegreiflich! [0] Die Erde von oben, Kapitel Terra Incognita, 0:51:25 http://marmaro.de/apov/ markus schnalke