2024-08-02 gesellschaftsanalyse Reptiliengehirn alles macht ploetzlich Sinn Das Verhalten der Menschen wird durch ihr Rep- tiliengehirn gesteuert. Damit ist nicht erwartbar, dass sich der Mensch vernunftbasiert verhaelt. Wenn Menschen in einem System Macht haben, werden sie danach streben, diese Macht zu erhalten. Wenn Menschen ihr Vermoegen auf eine wachsende Wirtschaft ausger- ichtet haben, dann werden sie danach streben, dass die Wirtschaft waechst. Menschen interessieren sich nur dafuer, was sie unmittelbar be- trifft. Solange sie kein behindertes Kind haben, sind ihnen Behinderte egal. Solange sie nicht selbst arbeitslos sind, sollen die ``faulen Sozialschmarotzer'' einem nicht auf der Tasche liegen. Solange man zur Mehrheit gehoert und das Normal de- finiert, koennen Minderheiten ruhig unsichtbar bleiben. Solange man selbst Macht hat, braucht es keine Demokratie. Wenn ich heute stark und unabhaengig bin, ist es mir nicht wichtig, anderen zu helfen. Wenn es mir heute gut geht, interessiert mich die weitere Zukunft nicht. Das Modell des Reptiliengehirns erklaert den Hauptteil des men- schlichen Verhaltens viel besser als unsere Moechtegernvorstel- lung von unserer Vernunft. Die Vernunft -- also das Grosshirn -- gibt es schon auch, aber sie bestimmt nicht die grundlegenden 80% unseres Handelns. Das nicht erkennen und akzeptieren zu wollen, ist nur wieder eine Bestaetigung unseres primitiven, egoistischen, kurzfristigen, reptiloiden Verhaltens. Das Problem sind nicht unsere Defizite, sondern, sie zu ver- neinen, zu ueberdecken, auszuleben und zu zementieren. Ohne Erk- enntnis und Akzeptanz keine Besserung ... keine Menschwerdung. http://marmaro.de/apov/ markus schnalke