2024-05-27 gesellschaftsanalyse Der Anfang vom Ende Maengelliste Die Politik hat -- haette -- die Pflicht, von sich aus der Be- voelkerung transparent, nachpruefbar und glaubhaft zu machen, dass sie rechtstaatlich und ordentlich arbeitet. Es ist falsch, zu denken, dass die Bevoelkerung diesbezueglich irgendetwas ein- fordern muesste, nein, diejenigen, denen sie Macht ueberantwortet haben, sind rechenschaftspflichtig. Das wuerde bedeuten, dass die Macht beim Volk laege. Dem ist aber nicht so. Die Politik steht in der Pflicht, sich ihr Vertrauen zu ver- dienen. Darin scheitert sich grundlegend. Sie kann sich das nur leisten, weil die Bevoelkerung keine alternative Wahl hat -- in- haltliche Meinungen und das politische System sind verwoben. Keine Partei steht ueberzeugend gegen Korruption und fuer Tran- sparenz ein. Leider setzt sich keine Partei selbstlos fuer die Demokratie ein -- sie alle buhlen nur um Stimmen und Macht. Unser politisches System, das ungeachtet seiner komplexen Form, unter dem simplen, pauschalen Begriff ``Demokratie'' subsummiert wird, ist dabei zu scheitern. Wir erleben den Anfang vom Ende, da es eklatante Fehler hat. Unser politisches System steckt gedanklich noch immer im Mit- telalter: Es gibt ``die da oben'' und ``den Kleinen Mann'' unten. Die Macht liegt wie selbstverstaendlich weiterhin bei der herrschenden Klasse. Die Politik ist nicht repraesentativ. Sie schliesst nicht alle mit ein, sie schliesst auch nicht alle gleichwertig mit ein. Sie ist nicht bevoelkerungszentriert, son- dern waehlerzentriert. Die Politik steht nur dann fuer demokra- tische Werte ein, wenn diese keine Kosten haben. Das war nicht immer so, aber die idealistischen Anfaenge sind vorbei. Heute hat sich die Politik von der Bevoelkerung entkoppelt. Ihre Kommunika- tion ist eine PR-Fassade und kein Austausch unter Gleichen. Poli- tiker wollen lieber hinter verschlossenen Tueren arbeiten. Sie haben fast immer Interessenskonflikte und sind befangen. Statt diese Themen anzugehen, werden sie totgeschwiegen. Fuer die Politik sollte es eine Null-Toleranz-Haltung geben. Wer sich auch nur eien Verfehlung im Amt (Beeinflussung, Verheimli- chung, Irrefuehrung, etc.) zulasten kommen laesst, sollte aus- geschlossen werden. (Dagegen darf das Privatleben der Politiker keine Rolle spielen. Irrsinnigerweise ist es derzeit eher umgekehrt.) Dadurch wuerden wir sicherlich 70% aller Politiker verlieren -- um die waere es nicht schade. Da aber de facto nicht das Volk entscheidet, sondern die Politik, wird es zu dieser Re- gelung nicht kommen. So wie das Roemische Reich an seiner Buerokratie und den poli- tischen Intrigen und Machtkaempfen erstickt ist, so wird unsere ``Demokratie'' sich auch weiter zerstoeren. Frustration und Kri- tik werden wachsen, aber die Politik wird unfaehig sein, sich selbst zu heilen, weil sie unfaehig zur Selbstkritik ist. Zudem werden die Rechten und Nationalisten, die Zerstoerer und Nutznieser, immer mehr davon profitieren und den Verfall voran- treiben. Da die Politik voller Egoisten ist, wird nur jeder sich selbst retten, statt die Gemeinschaft. Es bleibt zu hoffen, dass im folgenden Umsturz, die Konstruktiven sich durchsetzen und ein besseres politisches System aufbauen, und nicht die Destruktiven mit ihrem Egoismus die Reste noch mehr zerstoeren ... wobei bei voelliger Zerstoerung das Lernpotenzial fuer die Bevoelkerung groesser ist. Leider hoffe ich, dass es zu einem Umsturz kommt, denn ich sehe keinen realistischen anderen Weg zu einer besseren Gemeinschaft. Die Menschen begreifen es einfach nicht, wenn sie nicht zuerst die Hoelle auf Erden und groesse Zerstoerung erlebt haben ... wobei, selbst dann begreifen sie es noch nicht. :-( Ich frage mich immer wieder, wie ich den Gesellschaftsstrukturen auf dieser Welt etwas Gutes abgewinnen soll, wo sie sich allesamt auf einem so unterirdischen, zerstoererischen, unterdrueckenden, schaedlichen, menschenverachtenden Niveau befinden. Wie kann man ueberhaupt in einer solchen Welt leben!? Wie blind und fan- tasielos muss man sein, um hiermit zufrieden sein zu koennen!? ... Wie erbaermlich und primitiv ist die Menschheit doch! http://marmaro.de/apov/ markus schnalke