2024-01-13 gesellschaftsanalyse Genug fuer alle Requiem Was ist nur los? Ich verstehe nicht recht, warum ich so traurig werde. Dabei war ich heute Nachmittag so richtig gluecklich: meiner Radtour im Sommer steht nun nichts mehr im Weg; es war ein wunderbar sonniger Tag; ich war spontan eine Runde discgolfen ... alles war einfach gut! ... oder doch nicht? Das Joan-Baez-Album ``Day After Tomorrow'', das ich von Francesc habe, hat die Stimmung wahrscheinlich nur staerker herausgear- beitet oder ihr einen Klang gegeben. ``Die Illusion von Ueberfluss'' ist der schlimmste Film, den ich seit laengerem angeschaut habe! Es gibt genug fuer alle. Die Menschheit koennte ein so gutes Le- ben auf diesem Planeten fuehren. Es muesste kein Mangel und kein Leid herrschen ... Aber die Menschheit -- als Ganzes -- ist inhaerent unfaehig dazu. Sie -- als Ganzes -- strebt es gar nicht an. Sie -- als Ganzes -- will weder sehen noch verstehen noch sinnhaft handeln. Der Mangel und das Leid stammen nur von einer absurden Ungleichverteilung und absurden Exzessen. Die Menschheit -- als Ganzes -- hat jede Realitaetskopplung verloren. Wir wollen gar nicht hinschauen. Wir wollen gar nicht verstehen. Wir wollen gar nicht, dass alle gluecklich leben koennen. Die Menschheit -- als Ganzes -- ist unfassbar primitiv. Sie ist nicht einmal zu einfachstem ``zivilisiertem'' Verhalten faehig. Sie zeigt ihre Unfaehigkeit in jeder Weise. Sie widert mich an. Ich will mich von ihr distanzieren. Ich will nichts mit dieser Scheisse zu tun haben. Ich wuensche mir den schnellstmoeglichen Untergang dieses Geschwuers! Ich kenne nichts was schlimmer, blinder, selbsttaeuschender, kor- rupter und selbstueberschaetzender ist als die Menschheit -- als Ganzes. Tragisch ist es, wenn man das Gute anstrebt, aber die Menschheit -- als Ganzes -- ist noch nicht mal offen dafuer, das Gute exis- tieren zu lassen -- sie zerstoert es mutwillig. Ohne ein sachlich-neutrales Erkennen des Selbst -- erstmal als wertungsfreie simple Bestandsaufnahme -- ist alles sinnlos. Es gibt nur zwei Wege: Ablenkung und Tod. Je mehr ich sehe und verstehe, desto mehr Qual ist mir dieses Le- ben. http://marmaro.de/apov/ markus schnalke