2023-08-27 the real world Extremwetterereignisse Wenn ich ehrlich bin Die Felder sind weiss, von radieschengrossen Hagelkoernern ueber- saeht. Eine Frau klagt laut, dass ihre Autoscheibe davon eingeschlagen worden sei, ausserdem ihr Garten und alle Pflanzen verwuestet. Letztes Jahr habe sie das Gleiche auch schon erlit- ten. Die Versicherung wuerde nur einen Teil des Schadens zahlen. Die Hagelkoerner stapeln sich. Oft steht das Wasser in Seen auf den leeren Aeckern. Unterfuehrungen sind ueberflutet. Autos stehen quer. Aeste liegen abgebrochen. Es ist erschreckend, wie ploetzlich, unerwartet und heftig das Unwetter zugeschlagen hat. Es ist erschreckend, wie haeufig solche Extremwetterereignisse geworden sind. Wenn ich ehrlich bin, freue ich mich darueber. Der Grund ist sim- pel: Nichts hilft besser dabei, dass die Leute begreifen, dass wir uns mal ums Klima kuemmern sollten. Derzeit erfahren sie den Vorgeschmack (!) der Folgen unseres achtlosen Lebenstils. Sie sind unmittelbar betroffen und merken inzwischen auch die Aussergewohnlichkeit der Phaenomene. Mit nur dem kleinsten Nachdenken ist klar, dass fuer diese Klimaauswuechse kein sonstiger Suendenbock gefunden werden kann, auf den die Schuld abgeschoben werden kann, um sich selbst der Verantwortung zu entziehen. -- Es ist unser aller Lebensstil und unser Verhalten (das in erster Linie durch die Politik vorgegeben wird), das diese Wettergefahren erzeugt. Hoffentlich kapieren es die Leute nun. Der bisherige wissen- schaftliche Ansatz (der beispielsweise die Grundlage der Letzten Generation ist) ist den meisten Leuten zu fern, zu abstrakt -- das Bildungswesen hat darin versagt, die noetigen Denk- und Ver- staendnisfaehigkeiten flaechendeckend aufzubauen, so dass die Menschen dazu in der Lage waeren. Im Gegensatz dazu bieten sich haeufende Extremwetterereignisse, verschobene Jahreszeiten und aehnliche offensichtlich ungewoehnliche und offensichtlich ueberhaeufte Phaenomene eine direkte, intuitive Erfahrung, durch die auch ohne geschultes Denken klar wird, dass etwas nicht passt. (... auch wenn den meisten kaum bewusst sein duerfte, wie schwerwiegend und langwirkend die Folgen sind, von dem mit was sie so leichtfertig umgehen.) Ich jedenfalls freue mich weiterhin ueber diese so willkommene und noetige (!) Unterstuetzung beim Bestreben, den Menschen die Augen zu oeffnen. http://marmaro.de/apov/ markus schnalke