2023-08-24 the real world Ganz im Hier und Jetzt einnehmend Seit ein paar Tagen bin ich ganz im Hier und Jetzt. Das Fahrra- dreisen tut mir gut. Alles ist so einfach und direkt, da sowieso nicht weit in die Zukunft geplant werden kann, und bei all der unmittelbaren Selbstwahrnehmung wird man fast zwangslaeufig von der Gegenwart verschlungen. Das Radfahren ist dem Jogen ueberraschender- aber auch natuerli- cherweise aehnlich. Mit Zelt und Kocher plus Baden in Fluss und See kann man noch besser in dieser eigenen Parallelwelt bleiben. ... koennte man, waeren da nicht die Menschen. Es sind interes- sante Begegnungen -- Warmshowers, 1NiteTent, Leute in der Stadt und am See. Sie stossen allerlei bei mir an ... damit nehmen sie mich aber auch ein. Ich wuerde gerne wissen, wie das fuer andere ist; es kann nicht so sein wie fuer mich. Mich lenkt es ab, draengt sich mir auf, beschaeftigt mich, braucht Energie und Auf- merksamkeit. Es ist schon auch inspirierend, aber ich habe das Gefuehl, dass ich jedes Erlebnis erst zwei Tage lang verarbeiten muss, bevor ich es ablegen kann. Oft waere es mir lieber, ich haette diese an sich schoenen, wertvollen oder anziehenden Begeg- nungen nicht, weil sie so viel Energie kosten und mich aus der entspannten Zufriedenheit reissen. Wieder Strecke zu machen hilft. Es bietet zwar keine Aufloesung aber zumindest fahre ich dann den Gedanken davon. Das ist nicht schoen, es entspricht mir nicht, aber was soll ich sonst tun. Auf zukuenftigen eigenen Radreisen muss ich mich gezielter ab- seits der Menschen bewegen, wie in einer Parallelwelt, ohne Ue- berschneidungen, hoechstens mit einem milchigen Blick auf das was neben einem auch noch ist. Das ist nicht was ich gut finde, es ist aber noetig, um es ertragen zu koennen ... zumindest wenn ich nicht so viel Energie verlieren will. http://marmaro.de/apov/ markus schnalke