2023-07-11 gesellschaftsanalyse Misstrauensgebote Leitgedanken 1) Wenn ein Akteur durch sein Handeln mehr Macht erlangt, so ist ihm zu misstrauen. 2) Wenn ein Akteur durch sein Handeln kurz- oder langfristig reicher wird (also eigene Vorteile erreicht), so ist ihm zu misstrauen. 3) Wenn ein Akteur die Dinge einseitig, unvollstaendig oder emo- tional darstellt oder Informationen zurueckhaelt, so ist ihm zu misstrauen. 4) Wenn ein Akteur frueheres Fehlverhalten nicht aus eigenem An- trieb bestmoeglich, neutral und unabhaengig aufklaert, so ist ihm zu misstrauen. 5) Wenn ein Akteur sein Handeln nicht in gleicher Weise gegen sich selbst anwendet wie gegen andere oder wenn er fuer sich selbst anderes beansprucht als fuer andere, so ist ihm zu misstrauen. 6) Wenn ein Akteur in einer Weise handelt, die Nachfolgenden oder zukuenftigen Generationen nicht mehr die gleich guten Vorausset- zungen bietet wie ihm selbst, so ist ihm zu misstrauen. 7) Wenn ein Akteur nicht die volle ethische Verantwortung fuer sein Handeln uebernimmt, so ist ihm zu misstrauen. Anmerkung: Insofern ein Leben auf angemessenem Niveau nicht bedingungslos fuer alle Menschen gesichert ist, fehlt einem Teil der Menschen die freie Wahl. Sie werden gezwungen sein, sich in einer Weise zu verhalten, die sie ablehnen wuerden, haetten sie eine freie Wahl. Obgleich ihr Handeln aufgrund ihrer Zwangslage nicht abgewertet werden sollte, muss ihm dennoch misstraut werden. http://marmaro.de/apov/ markus schnalke