2021-11-23 the real world Inflation langfristig nachteilig Gegen Inflationen jeder Art sollte man ankaempfen. Mit Inflationen meine ich nicht nur die Geldmengenvermehrung, sondern jede Art von Wertverfall, jede Verschiebung von Werten. Es gibt eine Inflation bei der Menge an Verkehrsschildern und damit einhergehend ein Wertverfall pro Verkehrsschild. Zudem gibt es, mit zunehmender Menge an Regeln (noch schlimmer, falls die Menge der nicht einleuchtenden Regeln zunimmt) eine Inflation bezueglich der Beachtung dieser Regeln. Genau genommen betrifft eine Inflation nie nur einen Aspekt, son- dern umfasst zwei abhaengige Aspekte. Da diese sich gegenseitig verstaerken, entsteht ein Teufelskreis, dem zu entkommen schwer ist. Dabei halten die zwei Aspekte langfristig gesehen die Waage. Veraendert man die eine Groesse, so gleicht sich die andere an. Gewinne sind nur kurzfristige Erfahrungen, wie bei der Dosierung von Drogen: Man muss fuer kurzfristige Gewinne das Niveau immer weiter erhoehen, was die Gesamtsituation verschlechtert. Das macht keinen Sinn, da sich das System nach jeder Erhoehung wieder anpasst und zum gleichen Gleichgewicht, nur auf einem schlechteren Niveau, fuehrt. Man muss hier entgegen der Intuition arbeiten: Will ich, dass Verkehrsschilder mehr Wirkung haben, dann muss ich ihre Anzahl verringern. Will ich, dass Regeln befolgt werden, dann muss ich die Zahl der Regeln (und ihre Komplexitaet) reduzieren. Will ich staerkere Erlebnisse haben, so muss ich die Einfluesse reduz- ieren. Mehr hilft *nicht* mehr, sondern weniger und wesentliches hilft mehr. Der Unterschied liegt in der zeitlichen Perspektive. Eine Infla- tion ist nur in einer kurzfristigen Betrachtung sinnvoll ... und unterliegt der Annahme unbegrenzter Steigerungsmoeglichkeit. In einer langfristigen Betrachtung ist sie unsinnig -- je langfris- tiger man die Sache betrachtet, desto unsinniger wird sie. http://marmaro.de/apov/ markus schnalke