2021-01-27 gesellschaftsanalyse Entgangene Potenziale leicht und schwer Der Umgang mit direktem Pech, Nachteil, Verlust, Schmerz ist anders als der Umgang mit verpassten Chancen. Ersteres erfordert nur die Akzeptanz etwas Unabaenderlichen. Zweiteres ist viel kom- plexer. Der eigene Handlungsanteil daran ist groesser. Es gibt viel mehr von diesem ``Ach, haette ich doch nur ...!'' Und dennoch muss in beiden Faellen das neue Ist eben akzeptiert werden. Man darf nicht am entgangenen Potenzial haengen bleiben. Das bringt nichts. Auch wenn man es selber in der Hand gehabt haette, so ist es doch geschehen und vorbei. Das ist wie sich bei Mangelspielen ueber den Mangel zu aergern und sich daran aufzuhalten. Man darf sich nicht daran aufhalten. Das waere die eigentliche Niederlage. Keine Wahl gehabt zu haben, macht vieles einfacher ... im Empfin- den. Dabei sollte im anderen Fall das Empfinden auch nicht anders sein. ... Zumal wenn das alles Luxusprobleme sind! Luxusprobleme sind ein Phaenomen! Sowas wie schlaflose Naechte zu verbringen, weil man nicht weiss, wie man sein vieles Geld sinnvoll anlegen soll. Es ist irrsinnig, darunter zu leiden. Oder unter einer Wohnnungsgroesse, die immer passend war, bis man eine groessere Wohnung nicht bekommen hat, und fortan die alte zu klein findet. -- Seltsame Phaenomene! Aber doch vorhanden ... leider. Ich weiss nicht recht, was ich dazu denken soll. Vielleicht waere es am besten, gar nichts dazu zu denken, es ganz zu vergessen. Der Person mit zu viel Geld wuerde man doch auch raten, es ein- fach irgendwo sicher anzulegen, nicht mehr daran zu denken und fortan wieder ruhig zu schlafen. Das waere doch das Beste. Zufriedensein und leben! ... Manchmal ist das erstaunlich schwer! Da muss man doch den Kopf schuetteln. In der passenden Situation ist selbst das Schwierigste leicht. In der unpassenden Situation wird selbst das Einfachste schwer. Das Glueck einer guetigen Situation koennen wir nur selten wuerdigen. Denn was sonst so schwer ist, faellt uns dann so leicht, dass wir gar nicht daran denken. Erst wenn wir die Last erlebt haben, koennen wir ihr Fehlen schaetzen ... falls wir dann zu der un- belasteten Zufriedenheit noch faehig sind. -- Ein Lob der Un- bekuemmertheit, der Naivitaet, der Erfahrungslosigkeit, der Behuetetheit in freundlicher wenn auch karger Umgebung! Ohne die Verlockungen kennengelernt zu haben war es so viel ein- facher zufrieden zu sein! Nun ist es eine Anstrengung geworden. Man hofft, zu vergessen ... auf dass es wieder sein koenne wie frueher. Wozu auch die ganzen Sorgen, die Gedanken, die Qualen?! Sie hal- ten uns nur von dem ab was zaehlt. -- Freut euch und seid glueck- lich! Es ist doch so viel Gutes vorhanden! http://marmaro.de/apov/ markus schnalke