2020-08-03 herz und hirn Come let me cry Schneckenhaustag Etwas ratlos bin ich vor dem Regal gestanden, unschluessig welche Musik ich auflegen wollte. Es ist Patti Smith geworden. Die ist zwar etwas zu wild aber dafuer auch genug absurd. Ihre Schraegheit passt zur Welt, meiner Welt. Heute ist ein Schneckenhaustag. Ich wuerde mich gerne ver- kriechen. Ich versuche mich zu retten, von Tag zu Tag. Noch ein paar Tage ... We shall live again, we shall live. What is it children that falls from the sky? Tayi, taya, tayi, aye aye. [0] Hoffnungsvoll bin ich gestartet, bin einfach losgelaufen, ohne gross nachzudenken. Ich musste erfahren wie wenig Ahnung ich hatte. Nach und nach merkte ich aber auch wie erfahren und sicher ich in Manchem doch bin. Das hat mich ueberrascht. Zwischenmen- schlich habe ich doch tatsaechlich im Laufe der Jahre ein paar Blickwinkel und Gefuehl gewonnen, gepaart mit einem Repertoire an Handlungsmoeglichkeiten, Menschlichkeit, Improvisationstalent, Einfuehlvermoegen. Unveraendert energiezehrend bleiben diese Faehigkeiten aber. Das ist vielleicht mit dem Schachspielen ver- gleichbar. Gut zu spielen erfordert nicht nur die generelle tech- nische Faehigkeit dazu, sondern auch die dafuer noetige Geisteshaltung im Moment des Spielens. Diese erzeugt Belastungen, verbunden mit jedem Spiel. Der resultierende Erfolg ist eine Freude, doch er hat seine Kos- ten ... Wie kommt es zur Erholung? Das Ausgezehrtsein wird schlimmer -- jedes Mal fuer einen guten Zweck, fuer eine Freude. I see it all before me: The days of love and torment; The nights of rock-and-roll. I see it all before me. Sometimes my spirit's empty; Don't have the will to go on. I wish someone would send me energy. Give me something. Give me something to give. Oh, God, give me something: A reason to live. My body is aching. Don't want sympathy. Come on. Come and love me. Come on. Set me free. Set me free. [1] Viele Hoffnungen, viele Wuensche, ein Verzehren fuer Gefuehle ... Kombinationen, seltene Konstellationen, Sicherheit, Neugier ... und dann doch nur der eigene Weg, entlang der vorgegebenen Rinne. Noch eine Stunde, um Wichtiges erledigt zu bekommen, oder um weiter Musik zu hoeren, oder um die Augen vor der Welt zu ver- schliessen, das Gehirn abzuschalten. Noch vier Tage ... und eine Ewigkeit. Balance erfordert Fokussierung. Easter Sunday, we were walking. Easter Sunday, we were talking. Isabel, my little one, take my hand. Time has come. Isabella, all is glowing. Isabella, all is knowing. And my heart, Isabella. And my head, Isabella. [2] Noch habe ich nicht gefunden; bleibe ich, fragend, wankend, traeumend, sicher, verlangend. Aber es war und ist gut so, nur noch nicht am Ende. ... mit gros- sen Wuenschen. Ja, die habe ich auch. Ebenso kann ich auch klug schreiben, empathisch agieren, verstaendnisvoll das Passende suchen. -- Eigentlich kenne ich mich selbst nicht. Doch! Nein! You say you want me. I want another. Say you dream of me. Dream of your brother. Oh, the stars shine so suspiciously For we three. [3] [0] Patti Smith: Ghost Dance [1] Patti Smith: Privilege (Set Me Free) [2] Patti Smith: Easter [3] Patti Smith: We Three http://marmaro.de/apov/ markus schnalke