2015-08-25 herz und hirn Das Ringen Random thoughts Die vergangenen Wochen waren intensiv fuer mich. Viele Gespraeche habe ich ueber das Leben und seine Werte gefuehrt, viel habe ich darueber nachgedacht. Darueber hinaus sind meine Computerwerte heftig in Frage gestellt worden. Zudem -- aber das hatte ich mir ja gewuenscht -- ist meine Ueberheblichkeit gedaempft worden. Und nun? In manchen Bereichen sehe ich klarer, finde mehr heraus, was ich eigentlich will. Ich nehme die Vielschichtigkeit des Lebens eher hin und gewoehne mich ein bisschen daran, dass nicht mehr alles einfach ist. Meine 20er-Jahre sind vorbei; jetzt kommen die 30er. Immer und immer wieder kehre ich zum Problem des Reduzierens zurueck. Einerseits sehe ich die Situation zur Zeit in einem gu- ten Zustand, andererseits leide ich unter den paar zentralen De- fiziten, die ich nicht mal theoretisch zu loesen vermag. Ach, wie schoen war die Zeit, als meine Berufung und mein Geld- verdienen noch diskunkt waren, und ich dennoch genug Zeit hatte! Jetzt spuere ich einen Drang sie zu verschmelzen, weil sonst die Berufung zurueckstehen muss, aber das bringt mich vor neue Kon- flikte. -- Standhaft bleiben! Was bedeutet das? Quaelende Verlockungen, die an mir zerren. Sie sind so belastend, weil ich nicht weiss, was ich von ihnen halten soll. Ich pendle emotional zwischen Himmel und Hoelle, und finde dabei keinen Zu- stand, wie ich ihn mir wuenschen wuerde. Selbst als Gott wuerde ich daran verzweifeln. Ist das nicht der Punkt an dem ich sie akzeptieren und hinnehmen sollte? Was habe ich erreicht? Frauen! Ja, was habe ich erreicht? Zumindest aus der Klammer des einfach passierenden Alltags muss ich mich befreien; darf nicht nur mitspielen; muss lenken! Die moeglichen Freiheiten muessen erkaempft werden! Nietzsches Schaffender muss wieder aufleben! Die Lebensbewaeltigung darf nicht laehmen; sie muss angegangen und gemeistert werden! Proak- tives Handeln ist erforderlich. Und dabei den Blick sowohl weg vom Selbst als auch weg vom Publikum -- aus mir selbst heraus zum Horizont, das muss die Grundrichtung sein. Wie leicht sich das doch schreibt, und wie schnell alles wieder in sich zusammenbricht -- Muedigkeit, Ueberforderung, Zeitnot, Personen erblickt und mit ihnen geredet, Entscheidungsblockaden. Und am Ende frage ich mich nach dem Sinn, und ich hoere auf mein Gefuehl, wenn auch der Kopf rebelliert, ... aber selbst dann laesst es mich nicht los. Und so stehen sie auf dem hohen, einsa- men Berg und ringen -- mein Denken und mein Fuehlen, schiedsgeri- chtet von meinen Grundwerten, wenn auch diese sich nur ungern zu erkennen geben wollen. http://marmaro.de/apov/ markus schnalke