2012-12-10 herz und hirn Langsamkeit und meine jugendliche Ungeduld Meine jugendliche Ungeduld kotzt mich an! Ein Jahr lang habe ich die Diskussionen ignoriert, haette ich sie nicht noch ein paar Tage laenger ignorieren koennen? Aber nein, kaum habe ich mein stilles Kaemmerlein verlassen, muss ich gleich unueberlegt rumlabern und damit alles kaputt machen. Man hat mir erzaehlt, Michael Feiri habe ein Mailsetup bei dem jede ausgehende Mail einen Tag lang zurueckgehalten wird und ihm dann erneut zum nochmal Durchlesen praesentiert wird. Nur wenn er dann immer noch der Meinung ist, dass er das so und wirklich sen- den will, dann geht die Mail raus -- ein effektiver Flameschutz. Heute habe ich mir so ein System gewuenscht, nicht weil ich flame, sondern um keine ungesicherten Aussagen zu taetigen und um, im konkreten Fall, den Mund zu halten wenn ich nichts quali- tativ Hochwertiges zu sagen haben. Die digitale Kommunikation bietet eine Schnelligkeit die fuer reduzierte Qualitaet erkauft wird. Ich mag diese Schnelligkeit nicht, schrieb ich erst gestern, und heute falle ich doch selbst auf ihre Verlockung rein. Wo ist die Langsamkeit? Wo ist meine Geduld? Ich finde sie kaum noch. Ich habe Schaden genommen an dieser allgegenwaertigen Hektik. Die ganze Welt um mich herum rennt. Ueberall ist dieses Gefuehlt zu langsam zu sein. Man solle viel erledigen, nicht gut erledigen. Man solle querlesen, nicht intensiv lesen. Man solle als viel erscheinen statt etwas zu sein. Und ich lasse mich mitreissen -- ich Esel! Wenn es zu schwer ist die Einfluesse zu ignorieren, dann bleibt nur sie auszusperren. Ich will mich nicht kontrollieren lassen. Ich will nicht zu einem Spielball werden. Ich will nicht ver- schlissen werden. Nein, ich muss mein Leben selbst definieren! Ich muss die Langsamkeit wiederfinden. Nichts anderes fehlt mehr. http://marmaro.de/apov/ markus schnalke