2012-02-13 gesellschaftsanalyse Die revolutionaere digitale Technologie und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft Es fing gestern an mit der Frage, ob ich nur durch einseitige In- formation eine starke Veraenderung empfinde oder ob sich die Gesetzgebung der Welt im Bezug auf Digitales tatsaechlich stark aendert. Ich glaube, dass eine teilweise Unzufriedenheit mit der aktuellen Situation in mehrheitsbasierten Gesellschaftssystemen normal und gegeben ist. Die Frage ist nun, ob die aktuellen Entwicklungen (und davon moechte ich ACTA moeglichst ausklammern, weil es zu extrem ist um ein gutes Beispiel zu sein) ueber das normale Rauschen hinaus gehen. Diese Frage war natuerlich nur das Sprungbrett ... dass es aber in 1,5h Diskussion endete und auch heute noch anhaelt, war nicht beabsichtigt. Konkret wuerde ich gerne fuer mich wissen, ob es jetzt an der Zeit ist selbst aktiv zu werden, um fatale Entwicklungen fruehzeitig zu stoppen (jede Tyrannei begann mit kleinen Tenden- zen) oder ob ich nur zu einseitig beeinflusst worden bin und nun uebergrosse Monster sehe. Technisch habe ich eine klare Meinung und kann Fehler, Probleme und moegliche Loesungen aufzeigen. Gesellschaftspolitisch kann ich nur zum Denken anstossen ... was allerdings schnell als zu revolutionaer und unrealistisch abgeblockt wird. Ist die Normal- gesellschaft noch nicht weit genug um zu begreifen was die digi- tale Technologie tatsaechlich ist? Koennen sie ihr tatsaechliches Potential nicht greifen? -- Genau das glaube ich. Zwei Erkenntnisse aus der Diskussion: (1) Die digitale Technologie ist nicht wie die Erfindung des Au- tos. Jenes war nur ein anderes Fahrzeug. Sie ist viel eher wie die Erfindung der Schrift (= Informationen speichern zu koennen) oder der Buchdruck (= Informationen vervielfaeltigen zu koennen). Nur ist sie deutlich schneller entstanden und hat sich schneller umfassend verbreitet. (2) Um sich Kosten, Moeglichkeiten und die vorgenommenen Ein- schraenkungen bei der digitalen Technologie vorzustellen hilft die Parallele zum Beamen (Teleportieren). Mit digitaler Technolo- gie haben wir alle taeglich zu tun, aber nicht-Informatiker (im weiteren Sinn) tun sich schwerer sie zu erfassen als sich das Beamen und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft vorzustellen. Wenn man darauf die gesetzlichen Einschraenkungen uebertraegt und die Medienverwertungs- industrie auf die Verkehrsindustrie pro- jeziert, dann kommt ein deutlich greifbareres Bild fuer nicht- Informatiker raus. Ausloesser fuer diesen Text ist folgender Satz aus der Wikipedia: In den USA erreichte die Single Platz 1 der Billboard Hot 100 und hat bislang über 5.500.000 digitale Einheiten in den USA verkauft. Wir alle fuehren unser Verstehen auf Konzepte zurueck. Un- bekanntes wird auf bekannte Konzepte gemappt. Alles geht schief, wenn die Konzepte nicht der Situation entsprechen. Das ist schlimmer als es gar nicht zu verstehen. Was wenn die passenden Konzepte fehlen? http://marmaro.de/apov/ markus schnalke