2012-01-23 herz und hirn Melancholie So Long, Marianne Ich sitze im Bett. Es tropft aus dem grauen Himmel auf das Dach- fenster. Die Schallplatte spielt Leonard Cohen -- was wuerde besser passen? Die Welt bewegt sich in Zeitlupe, durch Watte. Alles ist einen Takt zu langsam, zu undeutlich. Es stielt sich vorueber, bevor ich es fassen kann. Ich sollte arbeiten, doch es kommt nicht dazu. Die Traegheit des Tages haelt mich fest. Cohens Melancholie nagelt mich in unendlicher Langsamkeit fest. Ich kann nicht widerstehen. Selbst das bewegende ``So Long, Marianne'' fesselt mich letzlich. Und lege ich Don McLean auf, so macht es ``Everybody Loves Me, Baby'' auch nicht besser. Alle Musik die ich auflege, spinnt mich ein. Doch andere Musik kann ich nicht auswaehlen. Je mehr Zeit ich habe, desto weniger kann ich sie nutzen. Drei Ziele hatte ich fuer heute, doch beim ersten bin ich haengen geblieben. Zu den wichtigen zwei komme ich erst gar nicht. Und schon rennt mir die Zeit davon. Jetzt haette ich gerne ein einnehmendes Buch zur Flucht. Ich weiss, dass das nicht hilft. Nur, wenn ich in diesem Zustand bin, dann strebe ich doch nur abwaerts. Da ist meine Vernunft nicht mehr als ein fantastischer Gedanke. Drei Dinge wuerden mir jetzt gut tun: - Ein Buch von Stephen King - Noch mehr solche Musik - Ein warmer Frauenkoerper Doch keines der anderen zwei will ich mir erlauben. http://marmaro.de/apov/ markus schnalke