2010-04-29 herz und hirn Ein Sprungbrett Faust Ist für Menschen mit sehr einseitig ausgeprägtem Verhalten die Normalität ein Sprungbrett zur reizvollen (?) anderen Seite? Sind Menschen so wie sie sein wollen? Wollen sie so sein wie sie sind? Gibt es unvereinbare Charaktereigenschaften und nicht gleichzeitig lebbares Verhalten? Weshalb bin ich wie ich bin? Stört mich mein Ich? Oder muss es wohl das beste Ich sein, das ich mir vorstellen kann, da ich mich sonst doch ändern würde? Oder versuche ich anders zu sein, kann es aber nicht? Können wir uns selbst beeinflussen oder gar modellieren? Wer sind wir? Wer bin ich? ... und weshalb komme ich immer wieder zu diesen grundlegenden Fragen? Ich kann mich erklären, doch die Erklärungen reichen mir nicht aus. Das ist der Punkt! Gleichzeitig ist da aber auch diese Sinnlosigkeit der Frage. Ich will es wissen, will es erkennen, doch weshalb? Nur *um* es zu wissen und zu sehen!? Könnte es mein Leben ändern? Würde es mein Leben ändern? Würde ich dann mein Leben ändern? Würde es mich in irgendeiner Weise befriedigen? Könnte ich es überhaupt verstehen? Ich entwickle mich selbst durch Erkenntnisse und Selbsterk- enntnisse. Wie sähe diese Entwicklung aus wenn ich mich vollständig erkennen würde? Wie sähe ich mich selbst dann? Manchmal bereue ich es ``Faust'' nie richtig gelesen zu haben. Wann und wo hört der Reiz von Wissen auf? Wann sollte man seine Gier danach unterdrücken? Sollte man das überhaupt? Muss/sollte Wissen einen Nutzen haben? Ab wann giert man danach um seinet selbst Willen? Sollte man dagegen anarbeiten, dass sich die eigenen Interessen zu sehr ausdehnen, weil man dadurch irgendwann nirgends mehr in die Tiefe gehen kann? Sollte man sich begrenzen weil man sonst nur immer noch mehr Fragen und verhältnismäßig immer noch weniger Antworten findet? Sind solche Fragen von Bedeutung? Also, sind sie mehr als ein netter Zeitvertreib? Welche Relevanz haben sie für mein Leben? Seltsam wie die Gedanken abschweifen, wo der Auslöser doch etwas ganz anderes war. Fragen zu stellen ist ein einfacher Weg, da man keine Antworten geben muss. Hier stehen so viele Fragen weil mich die Eingangsfrage überfordert. Ich kann sie noch nicht mal greifen und bin froh, sie wenigstens halbwegs verständlich formuliert zu haben. Ich mag Fragen auch deshalb, weil dann nicht ich mich erklären muss, sondern jeder selbst vor sich selbst -- falls er kann und will. Auch glaube ich, dass ich Fragen stelle, weil ich manchmal denke, dass ich weiß, dass es keine Antworten gibt. Und spezieller: Weil ich manchmal davon überzeugt bin, dass ich keine Antworten finden wollen sollte. Doch nicht zu suchen wäre falsch (für mich). Unbeantwortet bleibt die Frage: Ist für mich das Normalsein ein gewünschtes Sprungbrett zur, in mancher Hinsicht reizvollen, anderen Seite? Aber ich weiß: In anderlei Hinsicht will ich dieses Sprungbrett ganz bewusst nicht haben. Die Festigkeit dieser Aussage für mich, beruhigt. http://marmaro.de/apov/ markus schnalke