2009-07-08 herz und hirn Draußen Regen Drinnen grau Warum ist man an manchen Tangen unfähig was auf die Reihe zu kriegen? Nein. Ganz so stimmt das nicht. Ich habe manches erledigt, und darunter war auch Wichtiges, und doch gibt es Dinge die warten schon lange darauf endlich angepackt zu werden. Doch ich sitze da, habe Zeit und tue doch nicht. Am liebsten wäre mir, die Zeit verginge schneller. Oh mann, wie kann ich mir das nur wünschen -- nichts ist schlim- mer! Doch momentan gibt es keine Alternativen. Nur das zu tun was dringend getan werden muss oder rumzuhängen. Ich muss mich wieder korrigieren. Das war eher das was in meinem Gehirn ankommt, hinter den Gemütszustandsfiltern ... das was ich sehen will. Es gibt sehr wohl Alternativen, Möglichkeiten meine wertvolle Zeit zu investieren. Auch wenn ich nicht die dringlichen Dinge erledige, so könnte ich doch hundert sinnvolle und reizvoll Dinge tun ... wenn sie nur heute reizvoll wären ... Ist es nicht ironisch: Ich, der ich mich als willensstark einschätze, kann mich in dieser Hinsicht fast nie kontrollieren. Meine Lust, und vor allem Unlust, ist übermächtig! Eigentlich geht es nur darum sie auf die rechte Seite zu bringen, sie bei Laune zu halten, dann läuft es ganz von alleine. Aber ohne ihre Unterstützung ist es aussichtslos. Ist das gegeben? Oder kann man daran was ändern? Und vor allem, kann man die negativen Effekte eliminieren ohne die positiven zu verlieren? Wie kann man das ertragen? Ich habe es leicht, denn ich habe keine Wahl. Auch wenn's nicht so recht passt (oder doch?): Glaube ich, bereits etwas zu sein und habe demnach aufgehört etwas zu werden? Und nun wo ich feststelle, dass ich nichts bin, bin ich zu eitel(? zu schwach?) um erneut als Lehrling an- zufangen. Ist das so? Wenn ja, dann will ich mich dafür schämen ... sollte es stattdessen aber besser ändern! Back to the roots! Ich sollte mich selbst wieder finden. ``Sich selbst wieder finden.'' Man sagt das so leicht. Doch kann man jemals wieder der werden der man früher mal war? Muss ich nicht heute ein Anderer sein? Muss nicht jeder Versuch so zu werden wie ich war, nur immer ein wieder anderes Ich her- vorbringen? Das Leben ist keine rein funktionale Programmiersprache; es gibt nicht nur pure Funktionen. Nein, in der Realität hat alles Seiteneffekte! Man kann nie mehr dorthin zurück wo man herkommt! Jede Aktion verändert den State -- man findet sich in neuen Si- tuationen, mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Das ist so. Wir schreiten unweigerlich fort ... von früher bleiben uns nur Erinnerungen ... die verblassen werden. Das ist die Tragik des Lebens! Wir wollen etwas (er)halten -- etwas das sich nicht ändert, etwas das nicht verblasst ... Wieviel unserer Zeit, wieviel unserer Energie stecken wir in den Versuch genau das zu tun? Und dann sind wir tot. Und die Welt ändert sich und wir verblassen ... Es ist ohne Sinn! Das Leben hat keinen Sinn (außer dem biologischen) ... höchstens im Moment! http://marmaro.de/apov/ markus schnalke