2009-06-18 herz und hirn Gun(production)s and Rose(bed)s Ein unmoralischer Job!? Angenommen es sei verwerflich in der Kriegswaffenproduktion zu arbeiten, ist es dann auch verwerflich Hausmeister in einer Muni- tionsfabrik zu sein? Würde jemand der keine Patronenhülsen fräsen würde, die Späne von Patronenhülsenfräsern wegräumen? Oder würde er kaputte Maschinen in Ordnung bringen? Oder durchgebrannte Glühbirnen wechseln? Wenn jemand keine Software für Kriegsgeräte schreiben würde, würde er eine Steuerungssoftware für die Produktionsbänder schreiben? Würde er ein individuelles Materialmanagementsystem für eine solche Firma schreiben? Würde jemand der nie Kriegswaffen produzieren würde, die Sekretärstelle für so jemanden annehmen? Die Raumpflege für ihn übernehmen? Das Rosenbeet auf dem Werksgelände betreuen? Sein Privatschneider sein? Wo ist die Grenze? Hat das eine denn überhaupt mit dem anderen zu tun? Welchen Ein- fluss hat das Rosenbeet auf die Waffenproduktion? Wenn es keinen hat, würde man dann den Job annehmen, oder geht's ums Prinzip? Reicht das Prinzip soweit, dass der Schneider nicht speziell für den Waffenproduzenten Anzüge nähen würde? Würde der Fräsmaschinenhersteller dem Waffenproduzenten keine Fräsmaschine verkaufen? Und wenn der sie über einen Zwischenhändler kauft? Dürfte ich meine Software nicht frei machen weil sie dann von denen auch eingesetzt werden kann ... eventuell direkt wertschöpfend bei der Produktion von Waffen? Würde der Speditionsleiter einen Waffentransportauftrag annehmen? Würde der Fahrer fahren? Würde sich der Kraftfahrer überhaupt bei einer Spedition bewerben die einen Waffenproduzenten als Kun- den hat? Ich könnte noch viele Seiten füllen ... am Ende käme ich doch wieder zum Anfang: Würde ich die Hausmeisterstelle beim Kriegswaffenproduzenten an- nehmen, oder nicht? http://marmaro.de/apov/ markus schnalke