2009-06-11 herz und hirn Wer bin ich? Selbstbetrachtung und Drift Wer bin ich? Wer glaube ich zu sein? Ich bin mir nicht sicher ... Ich kann diese Frage ... nein, ich _will_ diese Frage gar nicht beantworten (können). Will ich überhaupt darüber nachdenken? Weshalb schreibe ich sonst diesen Artikel? Geht es mir nur um den Artikel? Sollte mir wohl besser gar nich bewusst sein, dass dies ein Artikel wird? Ich genieße es schon darüber nachzudenken, aber ich will nicht zu Ergebnissen kommen. Ich bin so unterschiedlich! Manchmal frage ich mich wie man das vereinen kann. Ich müsste mich wohl selbst oft hassen, wäre ich nicht ich. Eines meiner höchsten Ziele ist Konsistenz, doch genau das kann ich nicht bieten. Oder doch, ganz innen drin, wenn alle Schalen entfernt sind. Wenn der Kern der Zwiebel erreicht ist? Wäre ich gerne anders ... jemand anderes? Hat man sich nicth selbst gewählt wer/wie man ist? Man kann es schließlich jederzeit ändern ... für sein Leben entscheiden ... lediglich die Konsequenzen muss man tragen. Dazu gehört vielleicht auch die Falltür, denn: Kann man jemals dorthin zurück wo man war? In die ``Gosse'' kommt man problemlos wieder, doch die ``Un- schuld'' ist ein für alle Mal verloren. Aber wozu hängen wir so sehr daran? Sie und die Erwartungen anderer und die Unsicherheit der Zukunft, das ist es doch was uns hemmt. Sind wir deshalb nicht wer/wie wir sind? Oder sind wir schon wer und wie wir sind? Oder nochmal anders betrachtet: Ist es das, dass wir nur ein Le- ben, ein Ich, haben und wir somit nicht beides, ober- und un- terhalb der Falltür, sein können? Doch aus dem inneren Drang heraus mehr zu sein, versuchen wir es trotzdem, teilen unser Le- ben halbwegs in mehrere, jonglieren sie wacklig durch unser eines Leben ... Wir leben im Zwang, im Zwang mehr in zu wenig packen zu wollen (oder müssen). Dass der gemeine Mensch nicht frei ist, habe ich nie bezweifelt. Doch ich habe geglaubt, dass ein Mensch frei sein kann. Zum Beispiel ohne die Gesellschaft, ohne ihre Zwänge, wenn er alleine wäre ... Jetzt frage ich mich jedoch, ob ein Mensch überhaupt frei sein kann. Ist es vielleicht schon er selbst der seine eigene Freiheit, zwangsläufig, unmöglich macht? Und einer der nichts mehr zu verlieren hat, einer der keinerlei Erwartungen an sich und an die Welt hat, einer der völlig losgelöst ist von allem ... er könnte frei sein. ... aber ist dieser nicht schon tot? Meine Gedanken schweben im Raum, driften nach hier und nach dort, stoßen vor, kommen zurück, boren tiefer ... Es erscheint planlos -- es existiert ja auch kein Ziel. Der Weg ist das Ziel, ist dem so? Ich genieße es, bringt es mich doch immer irgendwo hin ... nach vorne und nach hinten ist ja nicht definiert. http://marmaro.de/apov/ markus schnalke