2008-09-16 the real world Colin McRae wiederentdeckt und verloren Ich zähle immer drei Computerspiele auf, wenn ich nach den besten gefragt werde. Diese Spiele zeichnen sich in erster Linie da- durch aus, dass ich den Spaß an ihnen nie verloren habe. Auch jetzt --Jahre nach meinem ersten Kontakt-- sind sie noch so frisch und faszinierend wie damals. Es sind Counter-Strike 1.5, Morrowind und Colin McRae Rally 2. Letzteres soll Thema dieses Artikels sein. Autorennspiele reizen mich eigentlich gar nicht. Viel zu eintönig und uninteressant fand ich sie immer. Ledigleich für Need for Speed: Porsche konnte ich ein wenig Begeisterung aufbringen. Dann kam irgendwann Colin McRae daher und überzeugte mich sofort! Die Rallye hatte mich schon immer fasziniert und dann hatte ich ein Spiel in dem ich selbst über Wiesen und durch Wälder heizen konnte. Entscheidend war auf der Strecke zu bleiben, der Ideallinie zu folgen, und auf jeden Fall größere Unfälle vermeiden. Ohne das angepasste Setup des Autos war wenig zu reißen, und nach einer total verpatzten Etappe konnte die Meisterschaft schon gelaufen sein. Colin ist für mich ein ungewöhnlich anspruchsvolles ``Au- torennspiel''. Colin bringt das rüber war die Rallye verkörpert. Colin hat vor allem eine wunderbar natürliche Fahrzeugsteuerung und Fahrphysik mit realistischem Schadensmodell. Vor ein paar Tagen habe ich meine lang verschollene Installations-CD wiedergefunden. Nach Jahren habe ich mich wieder an's Steuer des Mitsubishi Lancer gesetzt und bin durch die Tracks gejagt ... ein geiles Gefühl! Das Spiel hat mich gleich wieder in seinen Bann gezogen und ich war stundenlang im Rallye-Car unterwegs. Gestern Abend nun, sitze ich am Rechner und will mal ein bisschen über das Spiel recherchieren. So lese ich die Wikipedia-Seite zum Spiel ... auf der auch auf den Namensgeber Colin McRae verwiesen wird. Und mit Schreck sehe ich: Er ist Gestern vor genau einem Jahr tödlich verunglückt! Ich finde dieses Lieblingsspiel wieder, das mich so viele Male in die Welt des Rallye-Sports versetzt hat. Und dann muss ich feststellen, dass einer der größten Fahrer, und vielleicht der spektakulärste, schon ein Jahr tot ist --- mit 39 Jahren gestor- ben. Es tut ein weh, verbindet uns auch nur/doch ein Computer- spiel. Dieser Artikel in Würdigung des Spiels, das in so vieler Weise einfach gut ist, und des Fahrers, der für den Rallye-Sport soetwas war, die Bob Marley dem Raggae. Seine Energie, seine Einsatzbereitschaft und sein herausragendes Talent haben ihm zu internationalem Er- folg verholfen, während sein kompromissloser Fahrstil und seine Entschlossenheit in zum Helden von vielen Fans auf der ganzen Welt gemacht haben. [0] Seine Art zu fahren war geprägt von Begeisterung und Leidenschaft. [1] [0] Colin Hilton [1] Jackie Steward http://marmaro.de/apov/ markus schnalke