2008-06-30 herz und hirn unnachdenklich oder: die letzten Wochen Ich blicke auf und sehe Dinge die so nicht sein sollten. Ich blicke in mich hinein, und es ist das selbe! Es ist Zeit die letzten Wochen Revue passieren zu lassen. Was ist schief gelaufen? Der Auslöser ist trivial, und seine Lösung ist er selbst: Ich habe die Erwartung an mich, zumindest zwei Mal im Monat Gedanken und Erlebnisse für apov zu Papier zu bringen. Zwei Mal im Monat ein, zwei, oder auch drei Stunden ... das muss drin sein. Heute ist nun der Dreißigste, doch ``Juni 2008'' ist noch über keinem Artikel gestanden. Okay, ein Text ist schon seit einer Woche fertig und hängt noch an etwas anderem -- das ist akzepta- bel. Doch was ist mit mir los? Wo bleibt mein Dazu-muss-ich- unbedingt-einen-Artikel-schreiben-Bedürfnis? Bin ich gerade unkreativ? Denke ich nicht mehr nach? Stört mich nichts mehr am Leben? Was ist es, dass ich zur Zeit nicht philosophieren will, nicht provozieren will, nicht (mit)teilen will? ... ja, nicht mal zwei Artikel für apov übrig habe! Aber es geht ja darüber hinaus: Ich bin zur Zeit nicht gerade ausgeglichen. Ich gehe regelmäßig spät in's Bett und wache zu früh auf. Ruhe zum Schlafen, zum Lesen, oder auch nur zum Essen, finde ich kaum. An eine gemütliche LP im Dunkeln ist gar nicht zu denken. Rastlos und unzufrieden wandle ich durch die Welt ... unstet Es ist ja nicht so, dass ich faul gewesen wäre, in den letzten Wochen. Im Job ein Projekt erfolgreich zum Abschluss gebracht und Lob dafür erhalten. Wichtige Schritte auf meinem Weg zum Debian-Maintainer gemacht. Dabei viel programmiert, paketiert, gelesen, gelernt. Mir Zeit genommen, um viele lange Emails an Azerty zu schreiben, von denen jede ihre Zeit wert war. Und einen Halbmarathon bin ich auch gelaufen. ... das sieht doch ganz nach einem erfolgreichen Monat aus, oder? Doch etwas fehlt: meine innere Ruhe und Zufriedenheit! Nach all dem Erreichten, kann ich mich nicht zurücklehnen und mich freuen, dass alles so gut geklappt hat. Statt dessen liege ich abends im Bett und kann nicht schlafen. Nach ewigem Rumwälzen, stehe ich auf und schalte nochmal den Rechner ein (etwas das nicht vorkommen sollte). Nach zwei Stun- den lesen eines guten Buches, fange ich noch an zu programmieren (das ebenso wenig). In mir regiert die Unruhe! Ständig hechte ich von Einem zum Nächsten. Unterwegs bin ich zwar produktiv ... aber die Ruhe meine Werke zu begutachten, finde ich nicht. Schuld daran ist: ... So einfach ist es nicht. Aber es lassen sich doch Faktoren ausmachen, die die Situation beeinflussen: Ich verbringen zu viel Zeit am Rechner. Etwa 9-11 Stunden an Wochentagen, weniger, aber immer noch genug, am Wochenende. Com- puter machen unruhig und unzufrieden, wenn die Dosis zu hoch ist. Das hat man halt davon, wenn man mal eine Zeitlang ganz intensiv programmieren möchte, um mal so richtig vorwärts zu kommen. Im Job befinde ich mich motivationsmäßig gerade in einem Loch. Nach dem abgeschlossenen Projekt, bin ich etwas ausgebrannt. Bezüglich meiner Diplomarbeit im nächsten Semester, stehen eine ganze Menge Fragen, Probleme, Ungewissheiten, Entscheidungen an. Zukunftsplanung .... damit hatte ich noch nie meine Freude. Meine Wochenenden sind gerade sehr voll und so bleibt wenig Zeit zum Abschalten. Dem allen zu entgegenen, werde ich wieder regelmäßig Laufen gehen. Ja, so wird es klappen. RUN! http://marmaro.de/apov/ markus schnalke