2008-04-29 gesellschaftsanalyse Kinder mehrsprachig aufziehen was spricht auch dagegen? Die Welt wird immer internationaler. Auslandskontakte sind längst normal. Ohne Englisch hat man beträchtliche Probleme bei der Jobsuche, mit keiner weiteren Fremdsprache hat man es schon schwerer. Unser Bildungssystem reagiert darauf indem die sprachliche Bil- dung immer früher beginnt. So lernt man in der Grundschule schon Englisch; oder gar schon im Kindergarten. Es ist ja auch sinnvoll, denn jeder weiß, dass Kinder Sprache fast von alleine lernen, während man sich später immer schwerer tut. Doch der nächste (logische!) Schritt bleibt aus! Die Eltern von heute haben während ihrer Schulzeit alle schon eine gute Sprachbildung genossen. Viele von ihnen haben beruflich oder privat auch jetzt noch Kontakt mit der Fremdsprache, oder sei es nur im Urlaub. Nur: Weshalb vermitteln sie ihren Kindern ihre Sprachkenntnisse nicht? Wieso erziehen sie ihre Kinder nicht zweisprachig, wo sie selbst doch zwei Sprachen beherrschen? Die meisten erkennen ja, dass Englisch wichtig ist, den Unter- richt überlassen sie aber dem Staat. Das ist, wie wenn man darauf wartet, dass die Kinder in der Schule Schwimmen, Fahrrad- fahren und Purzelbäume beigebracht kriegen. Ich sehe die die Verantwortung der Eltern (der Verwandten und Großeltern ebenso) für die Erziehung und Bildung der Kinder sehr hoch an. Erziehung ist die Grundlage der späteren Persönlichkeit des Kindes. Weshalb sollte man diese Kernaufgabe abgeben? Nie mehr kann man den Kindern besser die eigenen Werte weitergeben. Ebenso sollte niemand die Entwicklung der Kinder wichtiger sein, als den eigenen Eltern. Ich jedenfalls habe ein großes Interesse daran, meinen Teil der Bildung meiner Kinder einmal zu überneh- men. Auch denke ich, dass es zukünftig wichtiger werden wird (oder sollte?), dass die Eltern an der Bildung ihrer Kinder mitwirken. Wie sich das mit arbeitenden Müttern vereinbaren lässt, ist eine Frage die damit zusammen hängt. http://marmaro.de/apov/ markus schnalke