2007-04-15 the real world Leben um zu arbeiten Weshalb wir arbeiten Wenn wir jung sind arbeiten wir um unsere Hobbies zu finanzieren, oder weil unsere Eltern das so richtig finden. Dann arbeiten wir um unser Studium zu ermöglichen. Kaum sind wir dann in der Berufswelt arbeiten wir um uns eine finanzielle Grundlage zu schaffen. Um eine Familie ernähren zu können. Dann um Sicherheiten für schlechtere Zeiten anzusammeln. Haben wir einiges auf der Seite, dann arbeiten wir um uns ein besseres Le- ben zu ermöglichen. Und schlussendlich arbeiten wir um unseren Kindern mehr hinterlassen zu können .... Doch wann genießen wir das wofür wir unaufhörlich arbeiten? Ständig sagen wir uns, dass wir arbeiten um besser leben zu können. Aber wann leben wir denn besser? Wir arbeiten mehr, damit es uns besser geht. Doch dass wir da- durch auch weniger Zeit haben um dieses ``besser'' auszukosten, das fällt unter den Tisch. Wir sind schön blöd, denn wir leben um zu arbeiten! Wenn es um ``Entwicklungsländer'' geht, dann sehen wir meist auf diese herab. Sie entwicklen sich ja erst um so zu werden wie wir. Sie sind hinten dran ... Doch ich kann nicht sagen wer mehr zu bemitleiden ist: Wir, die wir so stolz auf etwas sind, das uns derart unterjocht. Oder diese Kulturen, die nach einer Mogelpackung streben und das Tolle aufgeben, das sie bereits besitzen. Wofür arbeiten wir? Manch ein Afrikaner arbeitet um am nächsten Tag etwas zu essen zu haben. Hat er für diesen ausgesorgt, dann setzt er sich zur Ruhe und genießt den Tag, und weiß wofür er gearbeitet hat. Wir dagegen arbeiten für die Zukunft -- für eine Zukunft, die wir selbst nie genießen. Wofür arbeiten wir? Wir arbeiten um Geld zu verdienen. Weshalb arbeiten wir nicht, weil wir arbeiten möchten? Jeder von uns arbeitet gerne -- jeder auf seine Weise. Aber diese Arbeit wird nicht als richtige Arbeit anerkannt, sie ist nur Hobby. (Natürlich gibt es auch Menschen die ihren Job lieben. Ich möchte ja auch nur Anstöße geben.) Wir brauchen ja gar nicht mehr Geld, wir brauchen nur soviel wie wir eben benötigen. Um zu leben. Um angemessen zu leben. Eigentlich sollten Arbeit und die Sicherung des Lebens getrennt sein. Wir sollten arbeiten weil wir es gerne tun, und wir sollten genug haben um zu leben. Jedes für sich. Aber ich bin eben auch Realist und weiß, dass es so nicht funk- tioniert. Weil das Gleichnis der Arbeiter im Weinberg eben nicht gültig ist in dieser Welt. Nur sollten wir wenigstens uns selbst unabhängig machen von dieser Knechtschaft des immer mehr Geldverdienens. Wir müssen unsere Prioritäten überdenken .... und wir sollten dann auch danach handeln! Wann bereist man die Welt? Es gibt da im Leben genau zwei Zeiträume in denen es ``erlaubt'' ist sich auf die Reise zu machen: Entweder zwischen Ausbildung/Studium und Berufsbeginn oder wenn man dann Pen- sioniert ist. In der Zeit dazwischen ist man ja zum Arbeiten (also Geldverdienen) da. ... und sähe man es selbst nicht so krass und käme man zu der An- sicht, dass man vorrübergehend genug Geld hätte, dann ist da im- mer noch die Sorge um den Arbeitsplatz. Denn Ausflüge dieser Art sind nicht ``eingeplant''. Wir stehen unter Druck -- dem Druck Geld zu verdienen. Dafür sind wir da. Das ist der Sinn unseres Lebens. Diejenigen unter uns, die dies erkannt haben, die dies nicht akzeptieren wollen und die stark genug waren -- diejenigen wohnen jetzt in Neuseeland oder Patagonien und nennen sich Aussteiger. Ich möchte ... meine Zeit und Kraft tauschen gegen die Möglichkeit ein gutes Le- ben führen zu können ``genug'' sagen können und dürfen zuerst das tun was mir wichtig ist nicht wegen dem Geld arbeiten, sondern weil ich es gerne mache oder aus sozialen Gründen durch Arbeit mein Leben genießen können und nicht das Gegenteil http://marmaro.de/apov/ markus schnalke