2007-02-24 digital life Vor zwei Jahren die richtige Entscheidung Heute vor zwei Jahren, am 24.02.2005, habe ich mein erstes GNU/Linux auf meinem Rechner installiert. Heute vor einem Jahr, habe ich in diesem Artikel [0] das erste Jahr mit dem Gnu Revue passieren lassen. Seitdem sind weitere 365 Tage vergangen. An- lass einen Blick zurück zu werfen: Weitergegangen ist es im Februar 06 mit ersten Shellscripten die mehr als nur eine Aneinanderreihung von Kommandos waren. (okay, letztendlich ist Shellprogrammierung immer eine Aneinanderreihung von Kommandos .... was ich jedoch meine sind Kontrollstrukturen.) Im Laufe des Jahres habe ich einige Scripte geschrieben. Die meisten sind zwar recht simpel und vereinfach nur langwierige Tipperei, aber ein paar sind auch etwas umfangreicher. Ich will hier aber nicht auf die Komplexität hinweisen, denn ich kann pro- grammieren -- ich möchte vielmehr zum Ausdruck geben, dass ich inzwischen Shellscripting anwende um mir den Alltag zu er- leichtern ... und weil es oft schneller ist, als ``ein richtiges Programm'' dafür zu schreiben. Momentan verwende ich auch AWK in meinen Scripten, wenn auch nicht besonders intensiv. An dieser Stelle möchte ich im nächsten Jahr auf jeden Fall weiterkommen um dann bash, sed und awk zu meinen Standardfähigkeiten zählen zu können. Noch im Januar hatte sich meine Hardwaresammlung um ein neues Notebook erweitert. Um dessen aktuelle Hardware optimal nutzen zu können kam ein Debian testing darauf. Ein paar Monate später sollte auch mein Primärrechner auf testing wechseln, und als mein Server im Herbst online ging, lief auch er unter testing. Prob- leme mit testing hatte ich ein paar, von denen aber nur eines (Ausfall der grafischen Oberfläche) größer war. Weitergebracht haben sie mich aber. So habe ich gelernt mit Logfiles, bugs.debian.org und neuer Erfahrung Probleme selbst zu lösen. Ein weiteres Gebiet, das mich (vor allem im ersten Halbjahr) beschäftigt hat, war der Bereich NFS, Samba und meine Daten- speicherung an sich. Das ``NFS-SATA-Problem'' das mich Monate lang geärgert (und sich schließlich als defekter RAM-Riegel raus- gestellt) hatte, sorgte dafür, dass mein Server erst im Herbst in den produktiven Betrieb überging. Dann allerding mit VIA- Stromspar-Hardware und nur einer Downtime (Stromausfall *arg*) seitdem. Seit einem halben Jahr stellt er nun schon Email und Daten zur Verfügung. Ein Apache mit meinen Mercurial-Repos ist auch von außen erreichbar. Und seit einer Woche hat auch mein Freund Ju [1] einen ssh-Account. Es ist schön zu sehen, wie der Server langsam immer mehr Funktionen übernimmt und diese zum Teil auch erst möglich macht. Aber auch die Administrationskenntnisse die ich mir durch ihn aneigne sind mir sehr wertvoll. Einen großen Teil des vergangenen Jahres hat meine Suche nach einem geeigneten Windowmanager eingenommen. Im ersten Jahr hatte ich ausschließlich Fluxbox verwendet. Nun, da ich mich weiterentwickelte, konnte die Fluxbox meine Wünsche immer weniger erfüllen und ich machte mich auf Alternativen zu suchen. Über LarsWM (den ich zusätzlich auf dem Notebook verwendete) und die Frage ``Fluxbox oder Openbox oder wmii?'' fand ich im November dann endlich dwm. [2] Dieser sehr minimale Windowmanager war für mich sofort besser als die vorher gesteten und schon am nächsten Tag hatte ich die treue Fluxbox deinstalliert. Im Laufe der weiteren Wochen konfigurierte ich mir den dwm meinen Ansprüchen entsprechend und inzwischen erfüllt er meine Wünsche optimal und umfassend. Während dieser Zeit habe ich die Entwicklung des Pro- gramms intensiv verfolgt und das Konzept und die Ansichten hinter dem ``suckless''-Projekt kennengelert und verstanden. Und sie haben mich überzeugt! Zudem begünstigten sie auch meinen ``Umzug in die Shell'', der nun schon seit vielen Monaten vor sich geht. Ein Höhepunkt dabei war mein Umstieg auf den Vim im Oktober. Sobald ich die Entscheidung nur getroffen hatte, lief alles fast von alleine. Nur Tage später programmierte ich auf der Arbeit nur noch mit diesem genialen Editor und auch daheim war schnell alles umgestellt. Meine Motivation vorwärts zu kommen war dabei stark und inzwischen kann ich ohne hjkl und :wq nicht mehr leben. Im Januar diesen Jahres hat dann mit w3m auch ein Textbrowser Einzug in meine Wohnung gehalten. Firefox bzw. Iceweasel benutze ich schon auch noch, aber ich finde zunehmend mehr Lust auf Textbrowsen. Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ohne das geniale Programm screen bei mir gar nichts mehr geht?! Ansonsten habe ich duzende kleiner Tools kennen- und mögen gelernt, die mir meinen Alltag nun aufwerten. Zu erwähnen sind da: ncftp, giv, fbi, surfraw, urlview, pv, htop ... und viele Weitere. Als letzten Punkt möchte ich noch meine Erfahrungen mit anderen Betriebssystemen anführen. Das war zum einen die LiveCD ``grml'' dich ich angetestet habe. Bis jetzt habe ich aber noch keinen entscheidenden Unterschied zum reinen Debian gefunden, der einen Einsatz dieser Konsolenliebhaber-Distribution lohnen würde. Als LiveCD an sich werde ich sie zukünftig (statt DSL) aber bestimmt einsetzen. Dann habe ich Plan9 (ein ``UNIX as it should be'' oder so ähnlich) und Syllable (ein UNIX-ähnliches grafisches Be- triebssystem) getestet. Beide liegen auch als LiveCD vor und so hatte ich es einfach mal reinzuschnuppern. Bei einem Auspro- bieren ist es dann aber auch geblieben. Wobei ich Plan9 bestimmt irgendwann mal wieder rauskramen werde. Mein Notebook bekam dann noch zweimal Slackware auf die Platte. Viel benutzt habe ich sie allerdings nicht. Vielleicht sollte ich hier einfach auf meinen Kommentar zu grml verweisen und auf die Tatsache, dass es da kein APT gibt *hmm* Heute, man könnte sagen zur Feier des Tages, habe ich mir dann einen dieser alten Rechner die hier rumstehen hergerichtet und darauf ein Debian kFreeBSD installiert. So habe ich nun den An- fang der von mir gewünschte Vielfalt an Systemen und es ist doch ein Debian ... und man fühlt sich sofort daheim (und es gibt APT *g* ). Ich bin gespannt was daraus wird. Abschließend möchte ich noch ein paar Stichworte als Ausblick auf das nächste Jahr niederschreiben. Das wären zum Beispiel: Meinen Umzug in die Shell abschließen; Meine Umgebung noch besser anpassen; Automatisierung; Veröffentlichen von Dotfiles u.ä.; viel Programmieren; und und und .... Dieser Artikel ist jedoch nicht das Einzige was ich der Welt an diesem zweiten Jahrestag schenken möchte. Zusätzlich möchte ich noch mein GNU/Linux-Tagebuch [3] veröffentlichen. Ich habe während der letzten zwei Jahre alle kleinen und größeren Entwick- lungen und Ereignisse auf meinem Weg in dieser digitalen Welt festgehalten. Beginnend mit meiner ersten GNU/Linux- Installation, heute vor zwei Jahren, sind bis jetzt 170 Tagebucheinträge zusammengekommen ... und die kannst du jetzt lesen (aber bitte nicht alle auf einmal ;-) ) Heute war übrigens Shutdown Day [4] ... ich aber hab computert *grins* [0] http://marmaro.de/apov/Artikel=80 [1] http://progmaschine.de.vu [2] http://dwm.suckless.org [3] http://marmaro.de/GnuLinuxTagebuch [4] http://shutdownday.org http://marmaro.de/apov/ markus schnalke