2006-05-02 the real world Konsequenzen! leider Da stirbt ein Ideal! Es stirbt das Vertrauen ... Was hier [0] passiert ist war eine üble Abzocke, aus deren Schlinge ich meinen Hals gerade noch ziehen konnte! Ich habe am ersten Arbeitstag nach seinem Besuch planmäßig schriftlich widerrufen und dann die Tage darauf auf die erbetene Widerrufsbestätigung gewartet. Doch kam über eine Woche lang kein Brief, und auch das angekündigte Feedback-Telefonat von To- bias' Betreuer ließ auf sich warten. Der rosarote Bestellzettel lag also weiterhin auf meinem Schreibtisch. Ein paar Tage später, ich saß gerade etwas lustlos vor dem PC, fiel mein Blick wieder auf das rosarote Stück Papier neben mir. Na, dachte ich mir, wenn ich schon mal Zeit habe, dann google ich doch einfach mal nach der angegebenen Firma. Das [1] war, was ich gefunden habe. Oder in aller Kürze: ALPHA-Pressevertrieb macht miese Geschäfte! Ob man nun Gott oder dem Zufall danken will, jedenfalls war es 14 minus 1 Tag nach Abschluss des Vertrages (14 Tage hat man Wider- rufsrecht). Ja, ich habe schon widerrufen, allerdings nur mit einem normalen Brief und Briefe verschwinden ja ab und an ... Ein Tag war also noch Zeit -- Zeit um eine Widerrufserklärung per Einschreiben mit Rückantwort zu schicken. Zudem dokumentierte ich meine Erklärung, das Umschlagzukleben und meine Übergabe am Postschalter mit meiner Digicam -- sicher ist sicher. Nun bekomme ich heute (5 Tage später) einen Anruf von besagter Firma: ``... sie haben ja wiederrufen ... möchten Sie nicht doch viel- leicht unser Angebot mit monatlicher Kündigungsmöglichkeit ganz unverbindlich nutzen ... Sie wissen ja, es geht um Tobias ....'' Nein, ich will nicht! Ich will mit diesen miesen Abzockern nichts mehr zu tun haben! ``Wenn ich fragen darf, weshalb nicht?'' Internet ``... da schreiben ja allerlei Leute allerlei Zeugs rein ... wer weiß schon was stimmt ...'' Verdammte Scheiße, weshalb sollte ich ein Risiko eingehen -- da suche ich mir doch lieber einen Zeitschriftenversender, über den _nichts_ Negatives im Netz steht. bla, bla, bla Nein, ich war nicht so wortgewand. Nein ich bin (wie immer) freundlich geblieben (beschissene Erziehung!). Nein, ich habe sie nicht zum Teufel gewünscht. Ich habe lediglich sachlich klargemacht, dass ich kein Interesse jeglicher Form mehr habe. (Typisch /me) Nun ist dieses Thema (rein weltlich) für mich abgeschlossen ... wäre zwar schön, noch eine Widerrufsbestätigung zu bekommen, jedoch habe ich keine Sorge, dass sie es nicht kappiert hätten. Emotional dagegen hat diese Erfahrung bleibende Schäden hinter- lassen! Ein Kommentar im oben genannten Verbraucherschutz-Forum lautet: leider kann man heutzutage keinem mehr trauen -- ich finde es echt schade, dass durch sowas die wirklich hilfsbedürftigen nicht mehr erkannt werden können, da ich eigentlich ein sehr hilfsbereiter mensch bin. nun ja, in zukunft werde ich es mir gar nicht mehr überlegen, sondern gleich die leute an der haustüre abwimmeln. ja, das ist die traurige Folge Das Ideal das gestorben ist ... für immer tot Sieg der Bösen! ? Konnten sie ihr Ziel (die Geldgier) schon nicht befriedigen, so konnten sie wenigstens das Vertrauen der Menschen zerstören. Was heißt das für mich? Ergebe ich mich diesem Verlust? Und werde dadurch härter, unverletzlicher ... härter Wenn morgens an diesem Tag, als es an meiner Haustür klingelte, nicht alles für mich wirklich so toll gelaufen wäre (ich war in bester Stimmung), dann hätte ich ihn wohl nicht reingebeten, dann hätte ich mich mit ihm zwar unterhalten, aber ich hätte meinem soziales Gefühl nicht diese Freiheiten gelassen ... ich hätte nach Grundsätzen gehandelt. Und was ist mit dem Nächsten, der vor meiner Tür steht, mit wel- chem Bedürfnis auch immer, ... was werde ich tun? Sicher werde ich mich nicht mehr in Gefahr begeben -- ich werde wachsam bleiben ... jederzeit! Also ist das Unbekümmerte in mir doch gestorben Ich bin nun dazu gezwungen das ``Die Welt ist schlecht!'' zu sehen -- nicht mehr wegzuschauen, nicht mehr träumen. Nein, die abscheuliche Realität wird mir aufgezwungen ... und ich muss hin- sehen. ... ich soll daran emotional verkümmern. Ich soll meine Ideale eines nach dem anderen von mir werfen ... solange bis ich leer bin ... solange bis ich keine Wärme mehr empfinden kann, geschweige denn welche verschenken kann. Worte wie ``geben'', ``verschenken'', ``vertauen'' sollen ihren Sinn für mich verlieren ... doch dazu wird es nicht kommen. NICHT MIT MIR! Verdammte Scheiße, NICHT MIT MIR! Aber sehen wir die Situation doch einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel: Wie wäre es gewesen, wenn ich ihm damals einfach 5 Euro in die Hand gedrückt und nicht unterschrieben hätte? Das habe ich damals auch zu tun erwogen. Dann wäre er gegangen und ich hätte mich gut gefühlt, jemandem in Not geholfen zu haben. Ich hätte wohl nie ``ALHPA-Pressevertrieb'' bei Google eingege- ben. Ich hätte nie das ``Dahinter'' erfahren. Ich wäre einfach nur glücklich gewesen. Wäre das nicht schöner gewesen ... in diesem imaginären Szenario hätte es schließlich kein Böse gegeben ... die Welt wäre in Ordnung, ich weiterhin unverletzt und die Gesellschaft solidar- isch. Ein Traum!? Alles wäre gleich oder sogar noch besser gewesen, nur, dass ich die Wahrheit nicht gekannt hätte (was mir allerdings auch nicht bewusst gewesen wäre). Nun kenne ich die Wahrheit (zumindest das wovon ich vermute, dass es die Wahrheit ist!) und alleine diese Tatsache macht so viel damit Zusammenhängendes kaputt/schlecht. Sollte ich mich nicht vielleicht an das imaginäre Szenario hal- ten, es aber mit der Wahrheit nicht negieren -- die Wahrheit zwar kennen, aber sie nicht unmittelbar mit den Vorkommnissen verschweißen? Ich könnte mich zum Beispiel freuen, dass ich nun nur 55ct für den normalen Brief und 4,40Euro für das Einschreiben, also 4,95Euro ausgegeben habe, anstatt 5Euro, die ich ihm in die Hand gedrückt hätte .... Die 5,- hätte ich ihm gerne gegeben, die 4,95 sind verschwendetetes Geld ... oder? Man kann es auslegen wie man möchte. Ich habe daraus jedenfalls so viel (auch über mich) gelernt, dass ich es, sobald ich genügend Abstand gewonnen habe, als sehr lehrreiches und nicht missen wollendes Ereignis ansehen werde. Ich bin dadurch gewachsen ... und dabei bleibt halt ab und zu etwas auf der Strecke ... Ideale zum Beispiel Wobei: Was nicht stirbt wird stärker! [0] http://www.marmaro.de/Apov/Artikel=96 [1] http://www.aerger-forum.de/dcforum/DCForumID4/277.html http://marmaro.de/apov/ markus schnalke