2020-01-25 the real world In kleinen Schritten Direkt, greifbar, verpflichtend Klimaerwaermung, Microplastik, Massentierhaltung und Co. haben einen Vorteil gegenueber korrupter Politik, Kriegsfuehrung, Folter und Co.: Wir koennen mit unserem eigenen Verhalten direkt etwas verbessern. Selbst wenn es nur kleine Beitraege sind, sie sind doch greifbar, nicht abstrakt. Ich kann direkt selber entscheiden, wieviel und was fuer Fleich ich esse ... von heute auf morgen, jede Woche fuer sich messbar. Ich kann mich entscheiden wieviel Plastikverpackungen, Einweg- flaschen, Plastikgeraetschaften und Kunstfaserkleidung ich kaufe. Das ist alles greifbar. Das ist ein wichtiger Pluspunkt. Die Klimaerwaermung ist ein schon deutlich komplexeres System, bei dem viele indirekte Faktoren und Fernwirkungen beruecksi- chtigt werden muessen, aber der Nichtverbrauch ist dennoch auf einfache Weise sinnvoll. Auch hier kann ich durch meine eigene Lebensfuehrung direkt etwas verbessern. Das ist befriedigend. -- Weniger Fleischkonsum, Produkte aus weniger artungerechter Tierhaltung, kleinerer Stromverbrauch, mehr Naturmaterialien, weniger Neukaeufe, keine Urlaubsfluege, etc., da kann ich direkt heute ansetzen und unmittelbar etwas verbessern. Anders die abstrakteren, ferneren, eben indirekteren Themen. Gegen die Ungerechtigkeit auf der Welt, was macht man denn da? Auf welche Weise setzt man ueberhaupt an? Was kann ich heute dafuer tun (wenn ich heute gerade Motivation und Energie dafuer habe)? Oder Ausbeutung, Korruption, Folter, Verbrechen, Straflo- sigkeit, usw. All dies sind deutlich fernere Sachverhalte, in die man teilweise selber gar nicht verstrickt ist. Dort etwas zu ver- bessern ist demnach oft auch weit entkoppelt. Es ist mitunter gar nicht klar, ob eine Aktion positiv wirkt, und selbst was ue- berhaupt gemacht wird ist fuer mich teilweise unbekannt. Nun, sicherlich ist eine Klassifikation ueberzogen. Der Uebergang zwischen direkteren und indirekteren Themen ist fliessend. Mir kommt es aber darauf an, dass es diese Unterschiede gibt. Die direkten Themen sind die einfacheren was die Motivation und die Aktionen angeht. Bei ihnen nicht aktiv zu werden -- wo sie doch so direkt sind -- ist nicht in Ordnung. Die eigene Verpfli- chtung ist bei ihnen umso groesser. Bei indirekten Komplexen ist es eher ertraeglich nur zoegerlich aktiv zu sein. Eher indirekte Probleme wie Rassismus oder Korruption koennen einem aber auch konkret ueber den Weg laufen. Dann sind sie in dem Fall ebenso direkt und die ethische Verpflichtung zur eigenen Aktion ebenso gross. Nachdem in den letzten Jahren mehr der Stromverbrauch und die Elektrogeraete in meinem Fokus lagen, interessiere ich mich der- zeit fuer Bekleidung. Bewusst weniger Kunstfasern und mehr hoeherwertige Kleidung finde ich erstrebenswert. In dem Zusam- menhang staerker auf oekologische, faire und nachhaltige Hers- teller zu achten. Da ich eh wenig Kleidung kaufe und sie lange nutze, kommt mir das entgegen. Ich sollte wohl keine zu grossen Probleme damit haben (... ausser vielleicht wenn ich das eine oder andere Preisschild sehe -- aber daran muss man sich gewoehnen, weil das eher die realen Preise sind (solange der Oeko-Hype nicht wirtschaftlich ausgenutzt wird, denn dies zu tun schadet dem Vertrauen (-- Vertrauen ist ueberhaupt der wichtigste Aspekt))). Die Ernaehrung ist und bleibt ein schwieriges Thema fuer mich, aber wenn man sich mehr auf eine Reduzierung der Problemprodukte fokussiert, dann ist jeder Schritt ein direkter Erfolg, auch wenn es anfangs vielleicht nur kleine Schritte sind. (Die koennen auch mit einem schlichten Sich-bewusst-Machen beginnen.) In kleinen Schritten (das ist vertraeglicher) ... diese aber tun wo man kann! http://marmaro.de/apov/ markus schnalke