2012-07-18 the real world Endlich abgegeben Denkste! Am Montag habe ich meine Masterarbeit [0] abgegeben. Seither habe ich oft die gleichen Worte gehoert: ``Und jetzt bist du froh, dass du es hinter dir hast!?'' Die Frage ist natuerlich naheliegend und wie kann man auch nicht froh sei wenn man nach anstrengenden Tagen endlich wieder entspannen kann? Dennoch, die Frage ist bei mir fehl am Platz. Das Thema meiner Masterarbeit habe ich selbst gewaehlt. Die Ar- beit war mir eine Plattform um meinen eigenen Interessen -- meinem persoenlichen Studium -- nachzugehen. Ich habe die zehn Monate lang eine Arbeit gemacht die mir am Herzen liegt. Die Masterarbeit war dabei ein Rahmenwerk das es mir ermoeglicht hat mich ueber lange Zeit intensiv mit dem Thema zu beschaeftigen. Zudem hat sie mich motiviert und dafuer gesorgt, dass am Ende ein Dokument dabei raus gekommen ist. Das Ende meiner Masterarbeit beendet aber nicht meine Arbeit an dem Thema. Der Abschluss den die Abgabe fuer meine Arbeit dar- stellt ist nebensaechlich. Ueberhaupt war der ganze Bezug zur Uni nebensaechlich. Die Fragen und Kommentare von Bekannten waren jedoch fast ausschliesslich darauf bezogen. Ist meine Situation so sehr fremd? Bin ich so wenig verstanden? Der letzte Monat war natuerlich arbeitsreich. Die letzte Woche war hart, keine Frage. Doch das war zu erwarten gewesen. Natuer- lich bin ich froh, dass der Druck meine Ausarbeitung rund abzuschliessen jetzt weg ist. Ja, ich freue mich darauf mich endlich wieder in einen Roman zu vertiefen und abzuschalten. Ja, es ist eine Wohltat die Kiste einfach mal ignorieren zu koennen. Und doch, das alles ist nur ein kurzer Urlaub, danach geht doch alles weiter wie immer ... Nein, nicht ganz. Etwas Wesentliches aendert sich: Ich werde nicht mehr Student sein. Mit der Abgabe meiner Masterarbeit habe ich meine letzte Pflicht erfuellt. Jetzt ist es vorbei. Andere moegen sich darueber freuen, ich jedoch trauere. Mein Studium an der Uni hat mein Leben erfuellt. Es hat meinem Leben die Inhalte gegeben die ich auf beruflicher Seite suchte. Ich war rundum zufrieden. Wie kann ich mich da ueber die Abgabe meiner Masterarbeit freuen? Wie kann ich mich freuen in dem Bewusstsein, dass damit diese so schoene und erfuellende Zeit meines Lebens endet? Freut ihr euch, wenn ihr wollt; ich trauere. [0] http://marmaro.de/docs/master/ http://marmaro.de/apov/ markus schnalke