2010-05-18 the real world Bevölkerungspyramiden Von unserer Selbstausrottung In der Schule lernt man wie die klassiche Bevölkerungsaltersverteilung aussieht: pyramidenförmig. Man lernt auch, dass diese Form heute typisch für Entwicklungsländer ist. Hoch entweckelte Ländern dagegen ha ben oft eine Bevölerungsaltersverteilung in Säulenform. Bei ihnen gibt es in etwa gleichviele Personen in jedem Jahrgang -- egal ob Kind, Erwachsener oder alter Mensch. Die Steilheit der Seiten der Pyramide/Säule zeigt die Sterbli- chkeitsrate der Bevölkerung. Flache Pyramidenseiten zeigen eine hohe Sterblichkeit, wie in niedrig entwickelten Ländern. Steile Seiten zeigen eine niedrige Sterblichkeit, wie in hoch entwickel- ten Ländern. Senkrechte Seiten wie bei der Säule sind nur mittelfristig oder durch viele Einwanderer erreichbar. Langfristig wird sich immer eine Pyramidenform einstellen, wenn auch mit underschiedlich steilen Seiten. Der Grund ist, dass in jedem Alter Menschen wegsterben doch nur ganz unten welche dazu kommen. Im Schulunterricht wird unsere deutsche Bevölkerungssäule als schlecht dargestellt, da sie nicht dem klassischen Pyramidenmo- dell entspricht. Das jedenfalls war der Grund den ich damals aufgenommen habe. Das Problem für den Generationenvertrag (= die Jungen versorgen die Alten) wurde in der Schule vielleicht auch angesprochen, das weiß ich nicht mehr. Jedenfalls war das für mich immer der einleuchtende Grund weshalb unsere Bevölkerungsaltersverteilung schlecht ist. Aber ist sie so schlecht? Unsere Säule kann nur eine übergangsweise Erscheinung sein; sie zeigt einen Umbruch. Zukünftig wird sich wieder eine, wenn auch steile, Pyramide einstellen. Diese wird aber wahrscheinlich schmäler sein, da die jetzige Basis die Eltern der zukünftigen Basis sind. Wenige Eltern führen zu wenigen Kindern, insbesondere in hoch entwickelten Ländern. Somit wird unsere Bevölerung schrumpfen. Das momentane Problem des Gesellschaftsvertrags wird aber verschwinden wenn sich die Pyramidenform wieder einstellt. Das wird früher oder später der Fall sein. Dass flache Pyramidenseiten die Versorgung der Alten vereinfachen sollte klar sein. Wir könnten es auch einfach haben, es müssten nur mehr Menschen sterben. Doch zurück zu unserer zukünftigen schmalen, steilen Pyramide. Unsere Bevölkerung wird dann geschrumpft sein. Doch wo ist daran das Problem? Was kann es besseres geben als weniger Menschen, wo wir doch jetzt hoffnungslos überbevölkert sind. Wir in Deutsch- land sind überbevölkert und wir auf der Welt ebenso. Wir Menschen haben eine nur feste Menge an Platz zur Verfügung. Auch gibt es langfristig nur eine feste Rate an Rohstoff(re)produktion jeder Art, seien es Nahrungmittel, Frischwasser, Frischluft, Energiestoffe, Abfallverwertung. Jedem ist bewusst, dass man einen See nciht überfischen darf, da er sonst fischlos wird. Jedem ist bewusst, dass man einen Wald nicht zu sehr abholzen darf, da er sich sonst nicht erholt. Das Bewusstsein, dass wir die Erde nicht zu sehr belasten dürfen, da sich sich sonst nicht mehr erholt scheint bei uns Menschen noch nicht angekommen zu sein. Unser größtes Problem ist, dass wir noch immer glauben, dass der Mensch etwas Besonderes/Besseres wäre. Das ist ein Irrglaube an dem wir zu Grunde geben werden. Wir Menschen sind eben *nicht* erhaben über die Gesetze der Na- tur. Räuber-Beute-Modelle bei Füchsen und Hasen leuchten uns ein; das Räuber-Beute-Modell von Mensch und Erde wollen wir aber nicht akzeptieren. Letztlich wird es uns nicht anders ergehen wie der Bevölkerung der Osterinsel, und das obwohl wir mit der ein so klares Zeichen haben was passiert wenn wir uns nicht beherrschen können. Wir Menschen glauben, wir seien so toll -- aber wir sind nichts anderes als ein Rudel wilder Tiere das die Macht hat die Erde zu zerstören, und auf dem besten Weg dazu ist. Das Problem ist, dass selbst ich, der ich glaube das Problem ver- standen zu haben, mich in diesen Beschreibungen einschließen muss. ich verhalte mich nicht besser; ich trage ebenso zu un- serem Untergang bei. Welch Opfer wäre es den ersten Schritt zu tun? Ist das mir möglich, und all denen die davon betroffen sind? Bin ich nicht ebenso schwach und egoistisch wie jeder Andere? Ist es nicht ein hoffnungsloser Versuch die Menschheit und die jetzige Form der Erde retten zu wollen? Wir können unsere Selbstausrottung doch nur ein bisschen verzögern -- doch wo liegt da der Unterschied? Weshalb versuchen wir es dann? Wollen wir uns nicht mit der sicheren Katastrophe abfinden? Ist unser Drang zum Versuch trotz hoffnungsloser Situation so tief in uns verank- ert? Man kann sicher behaupten, dass der oberste Ziel einer Art (einschließlich des Menschen) die Erhaltung der Art ist. Dazu muss man selbst überleben, das aber letztlich nur um Nachkommen zu zeugen. Das wichtigste ist die Zeugung von Nachkommen zur Erhaltung des Erbgutes und damit der eigenen Art. Tragisch, dass sich die Menschheit in genau diesem Streben dieses Ziel verbaut. http://marmaro.de/apov/ markus schnalke