2008-11-30 the real world Hörspiele andere Sinneserfahrungen Gerade eben hat das vielleicht beste Hörspiel geendet, das ich bisher gehört habe. Ich mag Hörspiele. Sie sind viel mehr Geschi- chten als Filme. Hörspiele sind zu Filmen wie Schwarz-Weiß-Bilder zu farbigen. Sie sind ruhiger, ausdrucksstärker, aufs Wesentliche reduziert. Hörspiele werden nicht für die Quote produziert -- Hörspiele kommen von Liebhabern. Hörspiele hören Liebhaber. Vor einiger Zeit, als es SWR1 ``Heiß und Kalt'' noch gab, habe ich regelmäßig Sonntag Nacht dem Radio gelauscht. Das sind Erleb- nisse die ich unweigerlich mit meiner Zivildienstzeit verbinde. ``Unser Mann in Havanna'' und ``Abendstunde im Spätherbst'' waren die Höhepunkte, aber auch ``Oscar Wilde im Wilden Westen'' (mein erster Hörspielkrimi) ist unvergessen. Hörspiele haben mein Leben stark geprägt. Am Anfang waren es ``5 Freunde''-Kassetten, die für mich als Kind Pflicht waren. Dann kamen die Karl May Schallplatten. Sie stehen für mich gepaart mit krank auf dem Wohnzimmer Sofa zu liegen ... das war ihr Reich. So sind die Hörspiele schuld an der taktilen Anziehungskraft von Kassetten und an meiner Liebe zu Schallplatten. Mein erstes eigenes Hörspiel ist auch schon geplant -- will selbst Hand anlegen, will als Liebhaber auch selbst ein Hörspiel erstellt haben. Noch ist nichts draus geworden, denn mein Wun- schtext ist rechtlich reserviert. Doch ich werde mein Hörspiel aufnehmen -- die rechte Zeit wird kommen. Solange will ich Hörer sein. Will schlechte Filme gegen gute Hörspiele tauschen ... so wie heute wo ich mir ``Das Gesetz der Trägheit'' (DLR 2007) angehört habe. http://marmaro.de/apov/ markus schnalke