2015-12-02 herz und hirn Ein Tag zum Nachdenken The day before you came Drinnen regnet es ... Warum schreibe ich so wenig? Weil ich zuviel arbeite!? Weil die Musse erstickt wird!? Weil die Ruhe fehlt!? Weil ich zu muede dazu bin!? Weil sich die Lebensthemen nicht fuer apov-Texte eignen!? Weil mir nach Passivitaet ist!? Weil ich zufrieden bin!? Weil ich das Leben auf mich zukommen lasse!? Weil meine Methoden mit Situationen umzugehen (u.a. das Schreiben) momentan scheitern!? Weil ich weiss, dass andere mitlesen!? Weil mir Gespraeche ein Ersatz sind!? Weil ich aelter werde!? Weil es nichts zu schreiben gibt!? Von dem Drang in mir, schreibend zu verarbeiten, ist seit Wochen nichts zu spueren. Ich fuehle keinen emotionalen Verlust deswegen, obgleich apov leidet wie nie zuvor. Nur im Kopf weiss ich, dass es ein Verlust ist, unter dem ich spaeter leiden werde. Und vielleicht deshalb, und weil das meine Art ist, mit sowas um- zugehen, frage ich mich, was ich aendern muss, damit es wieder wird wie zuvor. Eine wichtige Erkenntnis ist, dass die Techniken, die ich bislang erfolgreich in meinem Leben angewendet habe, um mit schwierigen Situationen umzugehen, hier nicht anwendbar sind und damit ver- sagen. Ich fuehle mich hilflos. Weder bin ich in der Lage die Si- tuation zu aendern, noch kann ich sie dauerhaft ertragen. Mir fehlt wovon ich aufbluehe. Alles muss immer wieder muehsam er- kaempft werden, auf so vielen Ebenen. Wo ist der Ver- trauensvorschuss? Alle mauern, haben Angst, verteidigen sich, sollen mitentschieden haben. Welch negativ und defensiv gepraegte Grundhaltung! Darunter leide ich. So sehr wir auch zusammenar- beiten, eigentlich arbeiten wir gegeneinander, bzw. fliesst 60% der Energie in den Reibungsverlust. Das ist Politik pur -- dorthin wollte ich nie; jetzt stecke ich mitten drin. Ich komme mit dieser Scheisse nicht klar, und ich will auch nicht gut darin werden. Ich will raus da. Es ist das gleiche Problem: 90% sind super, aber unter den rest- lichen 10% leide ich fundamental. Hier aber scheint es keine Al- ternativen zu geben, als das Problem aktiv, voranschreitend und praegend anzugehen. Nichts wuerde ich lieber umgehen. Soviel En- ergie wie dafuer noetig sein wird! Die Flucht geht stets in die Passivitaet (Lesen), nicht in Kraft erfordernde Aktivitaeten (Schreiben). Ich muss etwas aendern! Irgendwas reduzieren ... brauche mehr Ruhe! Dieses Thema ist altbekannt. Die vergangenen Jahre lassen mich zu dem Schluss kommen, dass die Reduzierung am einfachsten und vielleicht auch nur beim sozialen Austausch mit Freunden dur- chgefuehrt werden kann. Wobei ... einfach ist es dort auch nicht. Die Frage ist, ob ich in meinem Leben mal grundlegend etwas aen- dern sollte. Konzentration auf mich selbst -- das sollte ich halt mal hinkriegen. Und dann schreiben! Verdammt! Wut. Muedigkeit. Erschoepfung. Aufgabe. Sehnsucht nach Gebor- genheit. Verteufelung der Staerke. Dennoch Pflichtgefuehl und das Wissen, dass die konstruktive Staerke wichtig, hilfreich, ein seltenes Gut ist ... und sich so gut anfuehlt, dass ich zu ihr zurueck kehren wollen werde. http://marmaro.de/apov/ markus schnalke