2013-11-07 herz und hirn Trieb und Kontrolle Schmerzenden Herzens Was will ich denn noch? Wenn ich schon alles habe. Bin ich nicht zufrieden? Kann ich nicht schaetzen, was ich habe? Duerstet mir nach Neuem? Spannendem? Herausforderungen? Nach neuen oder neuartigen Reizen? Bin ich dem Jetzigen ueberdruessig? Ist es abgelebt? Habe ich mich daran gewoehnt? Brauche ich mehr? Freue ich mich nicht mehr an den Erfolgen, die ich habe? Weil ich mich an den Erfolg gewoehnt habe? Ueberreize ich es jetzt, nur weil ich nicht genug habe? Oder nur weil ich nicht genug Stimula- tion habe? Also doch der Gewoehnungseffekt? Ist selbst das Beson- dere jetzt normal geworden? Oder ist alles in Ordnung so und ich habe nur eine grosse Chance saussen lassen. Weil ich in dem Punkt halt bin wie eh und je. Dabei hatte sie mich spontan ueberwaeltigt. Die offensichtliche Chance, gleich zweimal so perfekt ausgelegt wie man es sich nur wuenschen kann. Ohne Risiko, wie zum Ergreifen gemacht. Um zu wachsen, um zu erbluehen, um reicher zu werden. Wer weiss welche Schaetze zu finden gewesen waeren, welche Freude gemacht werden haette koennen. Aber ich schlenderte mit schmerzendem Herzen da- von. Oh, wie weh es tut, der Bluete keine Chance gewaehrt zu ha- ben. Aber, wer weiss, vielleicht ist ja doch gerade das meine Rettung. Vielleicht haelt mich das am Boden. Vielleicht kehre ich so zu meinem Glueck zurueck, beschaeftige mich damit, statt voll Entdeckerwahn von einem zum naechsten zu huepfen. Bei der anderen Sache ging es rauf und runter. Weil's nur so aus mir rausfloss, liess ich es sprudeln. Es war okay. Doch den geplanten Bonus haette ich besser zurueck gehalten. Ueber's Ziel rausgeschossen! -- Das Schlimmste was passieren kann. Mir wurde es bewusst als es schon zu spaet war. Nun, ich hatte schon so ein Gefuehl, davor. Und doch brach es aus mir raus. Wenn ich halt auch nicht zufrieden sein kann. Immer noch eines und noch eines, wenn es mir schon so leicht faellt. Mit der besten Absicht kann man auch alles kaputt machen. Ich habe doch alles erreicht was ich mir wuenschen kann, wozu muss ich da noch weiter streben? Warum sollte ich es riskieren ueber das Ziel hinaus zu schiessen? Und trotz meiner Reue ueber die Ueberreizung, und trotz meines inneren Kampfes, und trotz der Entscheidung, dass ich dem ueber- saettigten Gemuet Ruhe goennen sollte, habe ich doch nicht verzi- chtet. Die Gelegenheit war schlicht zu gut. War es Intuition oder die anfaengliche Absicht es zu tun, die schliesslich doch dazu gefuehrt hat? Es wird sich zeigen, welche Folgen es hat. Bestae- tigung oder Reue, auf's Neue und auf's Neue. Doch ich muss mich zurueck halten um die anderen nicht zu ueber- fordern. Ich sollte nicht zu weit voran schreiten, um nicht abgestossen zu werden. Ich sollte mein Beduerfnis nicht im Vorstoss ins Reizvolle und Neue aeussern, sondern vielmehr in die Pflege der Erfolgsbasis umwandeln. Statt auszuleben was mich treibt, statt zu realisieren was moeglich ist, mich eher beschaenken und die Pflichtarbeit leisten. Statt dem natuerlichen Antrieb freie Bahn zu lassen, lieber diesen bremsen und an ander- er Stelle von Hand rudern. Ist es das was ich machen sollte? Den schweren Weg waehlen, der es den Anderen einfacher macht? Weil ich die Kraft dazu habe? Ist das meine Verantwortung? Reicht es nicht alleinig Inspiration zu sein? Fuehrt grosse Staerke zwangslaeufig zu viel Verantwortung? Nicht nur nicht zu schaden, sondern aktiv zu helfen. Reicht es nicht, dass auch so schon viel abfaellt? Verbrenne ich also einen Teil meiner Energie bewusst fuer Andere, wo ich mich gleichzeitig auch auf der sich selbst speissenden Motivationswelle treiben lassen koennte? Und in diese Gedanken -- explizit und implizit -- tritt Sie. Mit einem Blick. Ein einziger Moment, der Tausend Gefuehle losbrechen laesst. Das sofortige Verstaendnis. Das Bewusstsein, dass da mehr ist; Etwas das wir beide erkennen. Die grosse Chance ... ... vergeben. http://marmaro.de/apov/ markus schnalke