2013-06-22 herz und hirn Vertrauensbeziehungen Bedachtes Handeln ist noetig Was einem wichtig ist sollte man vielleicht doch besser fuer sich behalten. Mir geht es nicht um die Freude, die man teilen kann, sondern um die schweren Gedanken und Gefuehle. Diese gibt man Anderen uebli- cherweise aus zwei Gruenden weiter: Erstens um dem Anderen die Moeglichkeit zu geben einen selbst besser zu verstehen. Zweitens um sich der Last zu erleichtern. In beiden Faellen ist grosses Vertrauen die Voraussetzung. Im ersten Fall will man durch die Einweihung des Anderen die Vertrauenbeziehung staerken. Man baut daran. Man investiert in die Verbindung. Im zweiten Fall nimmt man die Vertrauensbeziehung in Anspruch. Man laed etwas ab um einen Teil der eigenen Last auf den Anderen zu uebertragen, in der Hoffnung, dass die Summe dadurch kleiner wird. Man darf nicht zu viel abladen, denn belastet man den Anderen zu sehr, dann wird sein Leiden groesser werden als die stille Verpflichtung zur Ver- schwiegenheit. Dann wird der Andere seine vergroesserte Last ueber eine weitere Vertrauensbeziehung zu einem Dritten ver- ringern. Und schon hat man unkontrollierten Wildwuchs. Man sollte sich also sehr genau ueberlegen wieviel der Andere zu Tragen und zu Leiden bereit sein wird bevor man sensible Informationen bei ihm ablegt. Im aufbauenden, ersten Fall ist es aehnlich. Man sollte nicht selbstverstaendlich annehmen, dass der Andere begreift wie sensi- bel manche Informationen sind mit denen man sein Vertrauen in eine Beziehung zum Ausdruck bringt und es gleichsam erhoeht. Man sollte sich sehr genau ueberlegen welches Bewusstsein der per- soenlichen Bedeutung einer Information notwendig ist um sie angemessen zu behandeln. Ist man sich nicht sicher, dass der An- dere dieses Bewusstsein besitzt, so sollte man darauf verzichten mit solch einer Information an der Vertrauensbeziehung, fuer ein besseres Verstaendnis des Anderen fuer einen selbst, zu bauen. Man sollte auf den ``Leap of Faith'' verzichten, der noetig ist um eine Information einzubringen die selbst das Verstaendnis ihr- er eigenen Bedeutung schaffen soll. ... wenn es einem wichtig ist. (Letztlich kann man nur bei sich selbst sicher sein.) http://marmaro.de/apov/ markus schnalke