2012-10-04 herz und hirn Trist und warm und nebenbei abgeschottet Was ist der Unterschied zwischen einer Uni (wie sie sein sollte) und einer staatlichen Institution? Die Uni hat offene Systeme die die Interessen, Ideen und Beduerfnisse ihrer Nutzer unter- stuetzen; die staatliche Institution (und auch der Abschaum der Hochschulen) hat einschraenkende, behindernde und einzwaengende Systeme ... die mein Computerleben gerade zur Hoelle machen. Da nutze ich lieber gar keine Computer mehr. Wie fuehlt man sich als redegewandter Erwachsener wenn ploetzlich alle Sprache verhindert wird und man nur noch pantomimisch kom- munizieren kann? Genau so geht es mir gerade. Anderen mag das moderne Web alles sein, fuer mich ist es kaum mehr als ein schlechtes Interface und ein Technologiemissbrauch. Hoert man die Wut heraus? Gut! denn das macht es mir vielleicht leichter. Der eigentliche Grund warum ich so aufgebracht bin ist gar nicht die reine Tatsache, dass das Netz beschraenkt ist, sondern meine Verblueffung darueber, dass Netze tatsaechlich noch so massiv beschraenkt werden. Blockiertes ssh -- wie man das nur tun kann. Mein Computeralltag basiert genau so auf ssh wie ihr euch euren Alltag nicht mehr ohne Handy vorstellen koennt. Bitte, tretet ein und seid von der Aussenwelt abgeschnitten! Ich will nicht viel, aber nehmt mich nicht die Moeglichkeit zu reden, zu kommun- izieren, Computer angemessen zu nutzen! Wie kann ich da anders als mich zu fragen ob ich hier richtig bin? Mir ist Ehrlichkeit und freie Meinungsaeusserung wichtig, doch beides leidet gerade. Ich will mir nicht ueberlegen muessen was ich hier und auch sonst wo von mir gebe. Ich will rauslassen was mich umtreibt, macht diese Kritik und mein anderer Blickwink- el mich ja gerade aus. Ich erfasse Defizite aus einer besonderen Perspektive. Ich finde Fehler und rege zum Nachdenken und Ver- bessern an, das ist eine meine grossen Staerken. Hier aber schrecke ich davor zurueck rauszulassen was in mir steckt. Welch traurige Feststellung. Ich bin nicht was in mir gesehen wird. Ich waere verschwendet, wuerde ich geben was von mir erwartet wird. Und sie scheinen nicht zu wollen was ich bin und kann. Ich will lernen. Ich will verstehen. Ich will beitragen und ver- bessern. Damit gehen wir schon in die gleiche Richtung. Aber ich will nicht geformt werden denn meine besondere Art macht mich wertvoll, meine Unkonventionalitaet ist ein rares Gut. Ich will nicht ueberheblich sein und bin es meiner Meinung nach auch nicht: Sie sollten von mir profitieren indem sie sich von meinen Ansichten inspirieren lassen um sich selbst zu formen. Schliesslich beduerfen sie der neuen Form, nicht ich. Und dennoch werde ich mich ganz natuerlich von ihnen inspirieren lassen um mich selbst zu formen, nicht aber um geformt zu werden. Da sitze ich also einen Tag lang zweifelnd da und verstricke mich nur immer tiefer in das Dilemma. Und dann, am Abend, lese ich die ersten Seiten von Robert C. Martins ``Clean Code'' und das geht ganz tief rein. Da bewegt sich etwas in mir, das werde ich warm, da bluehe ich auf ... nach einem Tag voll grauer Stunden. Fazit? http://marmaro.de/apov/ markus schnalke