2008-07-22 herz und hirn Das Tischgebet ich habe es vermisst Am Wochenende und die Tage davor war ich bei Rock in the Ruins [0] um beim Aufbau und der Durchführung des Konzerts, sowie beim Abbau zu helfen. Ich war vier Tage dabei, an denen ich gemeinsam mit einer Menge anderer Helfer viel bewegt habe. Gemeinsam haben wir dieses Event möglich gemacht, gemeinsam hatten wir eine klasse Zeit! Klar, es war anstrengend, und ich bin noch immer ziemlich kaputt. Aber sofort würde ich wieder hinfahren um auch noch beim Verräumen der letzten Dinge zu helfen, müsste ich nicht wieder im Büro sitzen. Wenn so viele Helfer mit anpacken, müssen sie natürlich auch verpflegt werden. Wie in den letzten Jahren war die Verpflegung (von Freiwilligen zubereitet) einfach wieder spitze! Eigentlich könnte ich dies schon erwarten, denn ich wurde auf der Ruine deswegen noch nie enttäuscht, doch jedes Mal bin ich wieder neu überrascht und beeindruckt wie erstklassig wir verköstigt werden! Ich finde es schön, dass sich da bei mir keine Erwartungshaltung einstellt/eingestellt hat. Meine Erwartungen sind gering oder gar nicht vorhanden und so darf ich in jedem Jahr erneut staunen und beeindruckt sein. Ob nun beim Vesper, Mittagessen oder der Kaffee/Milk-Pause auf der Ruine, oder dann beim warmen Abendessen im Gemeindehaus, für mich ist es ein großartiges Gefühl, wenn so viele Menschen, die den ganzen Tag über gemeinsam angepackt haben, dann auch gemein- sam am Tisch sitzen. Ein weiteres Stück Arbeit ist getan. Ein Stück auf das man zurückblicken kann: Hey, das haben wir schon geschafft! Bevor es wieder los geht, ist erstmal diese Pause. Mal hinsitzen, erholen, Ruhe, Gedanken schweifen lassen, reden, freuen, Vorfreude, Gemeinschaft ... Zum ersten Vesper und Mittagessen kam ich leider verspätet. Es ließ sich nicht anders machen. So hatte ich es wohl verpasst. Beim Abendessen war ich dann rechtzeitig da, und freute mich schon darauf, doch leider sprach niemand eines: ein Tischgebet. Ich glaube nicht dass es einen Gott gibt. Ich bete (deshalb) auch nicht. Trotzdem ich für mich die Gemeinschaft von glauben- den Menschen eine schöne. Ich genieße es unter ihnen zu sein. Ich mag ihre Lieder und ... ich mag das Tischgebet. Es war für mich sehr schade, dass keines gesprochen wurde. Für mich stärkt es dieses Gemeinsame am Essen. Man beginnt gemein- sam, nach dem Gebet. Auch wenn es viele sind, während des Tischgebets sind doch alle eines: eine Gemeinschaft. Und dieses Gefühl schwingt während des anschließenden Essens mit. Es ist im Hintergrund, unter den Menschen, über den Menschen ... es ist einfach da. Das ist seltsam: Wo ich doch überhaupt nicht glaube, dass es einen Gott geben kann, ist mir dieses Tischgebet doch so wichtig. Wahrscheinlich habe ich das ganze letzte Jahr kein ein- ziges Mal an ein Tischgebet gedacht ... und nun, wo wir gemeinsam bei Rock in the Ruins am Tisch sitzen, hatte ich dies starke Bedürfnis danach. ... weil es dazugehört! In den nächsten Tagen war das Tischgebet dann Teil des gemeinsa- men Essens. Und es war wertvoll. ... nur an diesem (meinem) ersten Tag fehlte es ... doch das machte es mir nur so richtig bewusst, wie wichtig es mir ist. [0] http://rockintheruins.de http://marmaro.de/apov/ markus schnalke