2006-10-24 herz und hirn Herbststurm Sturmkind Ich mag das, wenn mir der kraftvolle Wind durch die offenen Haare weht, wenn die Welt sich zu beugen scheint, sich vor der Naturgewalt verneigt. Ich mag das, wenn ich dann einsam am Ende der Welt stehe, wo die Bäume ihre Schatten in die Weite biegen, ein Kräftemessen in Zuneigung füreinander. So weit ab und so weit draußen, immer noch dieselben Fragen im Kopf. Von wegen, der Sturm bläst sie weg, von wegen der Wind trägt sie mit sich fort von wegen, die Blätter da, sie fallen alle, eins ums andre fällt, und sieh dir diese an, wie auch sie abfallen, vom Glauben an die heile Welt. Ich mag das, die Vorstellung ich wäre ein solches Blatt, dahin getragen vom Wind, farbenfroh der Erde entgegensegeln, eins werden mit der Kraft aus der es einst gewachsen ist. Doch ich bin ein Kind des Sturmes selbst, unfähig zu rasten, zu ruhen, bricht einmal los und schon vorbei, nicht möglich zu erkennen, wer sich hier hinter Wolkenschleiern verbirgt. Oder weiß ich wer ich bin? Weißt du? Was da klopft und immer wieder drängt, mein Herz bereits in dir versenkt, frag ich mich: Sind die Stürme gut für dich? ... und dein Leben? http://marmaro.de/apov/ markus schnalke