2005-03-22 herz und hirn Lies was da steht nicht was du hören willst! Ein erwachsener durchschnittlich gebildeter Mensch liest Texte nicht Wort für Wort, sondern Sätze als Ganzes. Geläufige Worte wird er mit einem Blick erfassen, sozusagen ohne zu lesen. Laut einer Studie der Universität Cambridge sind allein der erste und letzte Buchstabe eines (bekannten) Wortes wichtig, alle anderen Buchstaben können beliebig im Wort vertauscht werden. Du wrsit trtozedm kenie göreßren Pobrlmee haebn desien Staz zu vresteehn. Ein Grundschüler der zweiten oder dritten Klasse dagegen wird diesen Satz, wenn überhaupt, nur mit Schwierigkeiten verstehen, da er Worte noch _lesen_ muss. Je mehr Übung er im Lesen hat, desto mehr wird er Worte, ja später sogar ganze Sätze, auf einmal erfassen können. Doch diese äußerst effektive Art der Textaufnahme hat leider auch ihre Probleme: Da nicht Buchstabe für Buchstabe sondern Wort für Wort oder gar Satz für Satz gelesen wird passiert es hin und wieder, dass der Sinn des Textes nicht richtig aufgenommen wird. Du bist sicher auch schon mal über ``gehoben formulierte'' Texte gestolpert deren Sinn du erst nach dem dritten, vierten Mal lesen verstanden hast -- eben dann wenn du vom Satz-erfassen-Modus zum Wort-erfassen-Modus gewechselt hattest. Oder unbekannte Fremdwörter die nur Buchstabe für Buchstabe, oder zumindest Silbe für Silbe lesbar sind. Nun, mir geht es da nicht anders. Erschrocken bin ich nur als es mir bei meinem eigenen Artikel passierte, und ich mich wunderte, dass ich das _so_ geschrieben hatte. Erst beim wiederholten Lesen erschloss sich mir der Inhalt in korrekter Weise. Auch in diversen Internet-Foren erlebte ich schon ``kritische'' Situationen die vermieden werden hätten können wenn die Beiträge genau genug gelesen worden wären. Wenn man Texte nur überfliegt (also Satz-für-Satz-lesen) werden die Sätze mit einem erwarteten Inhalt abgeglichen. Falls diese ``Satzanalyse'' einem erwarteten Schema entspricht wird der zugehörige erwartete Inhalt sofort übernommen. Einzelne Worte fallen hierbei in den Toleranzbereich und werden ignoriert. Trag- isch nur wenn eines dieser vernachlässigten Worte ein ``nicht'' ist, das dem Satz den gegenteiligen Sinn verliehen hätte! Gut wenn sich im Verlauf des Textes dann Unschlüssigkeiten zeigen, die zu einem erneuten (genaue(re)n) Lesen führen. Schlecht wenn man von Vorurteilen und Intoleranz so geblendet ist, dass man keinen Zweifel an seiner ``fertigen'' Meinung aufkommen lässt (unbewusster Vorgang). Widersprüchliche Aussagen werden konse- quent überlesen. Ich habe es sogar schon erlebt, dass zwei ex- plizite Kommentare (am Anfang und am Ende des Textes), beide Fett und mit Ausrufezeichen, einfach ignoriert wurden -- sie hätten _ENTSCHEIDEND_ zum Verstehen des Inhaltes beigetragen! Der Sinn dieses Artikels und mein Anliegen. Bitte, lies dir die Artikel genau durch, auch ein zweites, drittes Mal. Achte auf die allgemeinen Erläuterungen am Ende der Artikel. Schlaf darüber! Meine Artikel sind nicht selten unlogisch & konfus; falls du meine Gedanken nicht verstehen solltest, kann es schon auch sein, dass ich sie selbst nicht verstehe! *gg* http://marmaro.de/apov/ markus schnalke