2020-03-09 gesellschaftsanalyse Destruktives Verhalten Kommunikations- und Teamfaehigkeit Die Kommunikations- und Teamfaehigkeit sind keine Faehigkeiten wie andere, sondern sie sind die Grundlage aller Zusammenarbeit. Fachliche Defizite kann man im Team ausgleichen -- dafuer genau ist ein Team schliesslich da. Kommunikationsschwaechen und Un- faehigkeit zur konstruktiven Zusammenarbeit, dagegen, disquali- fizieren. Sie sind nicht optional sondern essenziell. Wenn man mit Personen arbeitet, die diese Grundfaehigkeiten ver- missen lassen, arbeitet man staendig gegen eine innere Sabotage an. Die Kosten, die die Konstruktiven fuer die Destruktiven tragen, sind ganz schoen gross. Leider enthalten sie auch (viel- leicht unbewusste aber eben doch vorhandene) persoenliche An- griffe. Wenn man sich ueber lange Zeit bemueht, gute Bedingungen fuer das Team zu schaffen und organisatorisch allen Beduerfnissen und An- forderungen zu entsprechen, sowohl in einfachen als auch in schwierigen Zeiten ... und dann bekommt man gesagt, dass das alles ``fuer die Katz''' gewesen sei ... das kann einen schon treffen. Man kann ja durchaus anderer Meinung sein. Die Gemeinschaft er- fordert dann aber eine konstruktive Kritik. Natuerlich ist es bequemer, den Frust einfach rauszuhauen. Ich taete das auch lieber, tue es aber nicht, denn das verletzt andere und der Naechste muss dann die Emotionen abfedern, sie ins Konstruktive ueberfuehren und den Schaden aufarbeiten. Das ist die Last, die die Konstruktiven zusaetzlich tragen. Es fuehlt sich so unfair an. In mir entsteht eine Wut. Am liebsten wuerde ich etwas zusammenschlagen, die negative Energie eskalieren lassen, sie zurueck- oder weitergeben ... Aber na- tuerlich bringt uns das nicht weiter. Darum tue ich es nicht. Stattdessen verarbeite ich sie, versuche es zumindest. Hier nun eben mit diesem Text. Reden waere mir lieber, aber damit wuerde ich einen Teil der Last auf einen Freund abladen -- dafuer sind Freunde da, aber weil es meine Freunde sind will ich sie auch nicht uebermaessig belasten ... Alles Folgen der destruktiven Personen. Also sitze ich hier, leide selber auch schon unter der ins Wasser gefallenden Aktion, fuehle mich und mein ganzes Bemuehen in Frage gestellt, bin aufgewuehlt. Das geplante Abendprogramm ist weggefallen ... und ich finde mich in einem Loch wieder. Ein gemuetlicher Abend scheint nicht denkbar, weil mich das alles so mitnimmt. Und um konstruktiv etwas anzupacken fehlt mir mit der ganzen Zusatzbelastung die Energie. Uebrig bleibt nur die Ablenkung, die dafuer intensiv sein muss. Ein har- ter Film oder so -- nichts was ein ausgeglichenes Leben braeuchte, sondern eben ein Betaeubungsmittel. ... und schon ueberlege ich, wie wir die Situation am besten aufarbeiten sollen, wie ich das Thema ansprechen soll, wann und in welcher Form, mit welcher Stimmung, welcher Haltung, was wohl am konstruktivsten und ebenso gerecht und angemessen ist ... angemessen fuer die Destruktiven, fuer die Gesamtsituation, fuer mich, fuer die Zukunft, ... Was fuer eine schwere Aufgabe! Und dabei bin ich es der gerade erst verletzt worden ist und blutet! Wie gerne waere ich auch einfach mal so destruktiv, wuerde die ganze Scheisse hinschmeissen, es mir bequem machen, mich einen Scheiss um andere Beduerfnisse und Gefuehle kuemmern ... aber ich kann es nicht, denn das bin nicht ich. Und das ist gut so! (An ``The Great Flood'' von Joe Bonamassa bin ich haengen geblieben ... nehme den Schmerz an ...) http://marmaro.de/apov/ markus schnalke