2019-06-07 gesellschaftsanalyse Hart zurueckgekehrt (2) Ach, wie schoen ist Offlinesein! Ein paar Tage offline und die Welt war okay. Natur, Ruhe, frueh ins Bett, leben im Moment, Schritt fuer Schritt, Zufriedenheit. Nun, Computer an, und die Welt bricht ueber mich herein: Schlechtheit und Angriffe an allen Ecken. Ich wurde sofort reingezogen ... reagiere darauf und stecke dann mitten drin. Keine Ruhe mehr. Keine Ausgeglichenheit mehr. Kein Schlaf, keine Entspannung, keine schoenen Gedanken, keine Hoffnung. Darum mag ich diese Welt nicht. Darum mache ich gerne Holz, denn dann bin ich fern von dieser Scheisse, diesem Hass, diesen An- griffen, der fehlenden Wertschaetzung, der Ausbeutung, ... der Versachlichung der Menschen und der Emotionalisierung der Diskus- sionen. Natuerlich hat dieses vernetzte Computerzeugs auch viel Gutes, aber wenn es nicht den kompletten gesellschaftlichen Ausstieg bedeuten wuerde, dann wuerde ich mit der Welt ohne bestimmt deutlich besser zurecht kommen wie mit der mit. Dann wuerde ich (wieder) sehr viel mehr Briefe schreiben und nicht so viel Zeit vergeuden ... arg viel mehr wuerde sich eigentlich gar nicht aen- dern. Wenn fuer ein paar Monate alle Computer ausfallen wuerden (aber dennoch die Versorgung und die Basisdienstleistungen gesichert waeren), dann waere das wie Urlaub fuer mich. Es waere alles wie immer, bloss dass ich offline waere -- wie eben zumeist im Urlaub -- ... mein Job waere in der Zeit selbstverstaendlich hinfaellig. Dann wuerde ich wohl anfangen einen Garten anzulegen. Wenn mein Leben abgesichert waere und der intellektuelle Austausch nicht ganz wegbrechen wuerde, dann waere das fuer mich eine Basis fuer Zufriedenheit. Fuer andere ein Katastrophenfall, fuer mich ein Zielzustand. Wenn man es so sieht, muss ich wohl aussteigen. Traurig, denn eben war ich noch so hoffnungsvoll und positiv be- trachtend eingestellt ... bis ich halt wieder online gegangen bin ... http://marmaro.de/apov/ markus schnalke