2016-02-11 gesellschaftsanalyse Machtdelegation Strukturierte Gedanken zum Sinnhaften Um das Zusammenleben einer Gruppe oder Gesellschaft gleichwer- tiger Menschen effektiv zu gestalten, ist es noetig, dass Macht delegiert wird. Die eigene Entscheidungsfreiheit ueber sich selbst wird ein re- flektierter Mensch aber nur dann an jemand anderen delegieren wollen, wenn er darauf vertrauen kann, dass dieser sie zu Gunsten des Gemeinwohls (mit dem sich das Individuum identifiziert) ein- setzt. Ohne Vertrauen wird die Machtdelegation hoechstens aus Zwang geschehen. Zwang fuehrt zu Unzufriedenheit und Instabili- taet. Das Ziel muss es also sein, Vertrauen zu schaffen. Vertrauen entsteht bei einer Delegation, im Gegensatz zu einer Machtuebernahme, dadurch, dass eine Delegation jederzeit wieder entzogen werden kann. Derjenige, dem die Macht uebertragen wird, darf nicht Herrscher sein; er muss vielmehr Diener sein, denn er handelt mit fremder Macht. Er ist damit Rechenschaft schuldig. Wenn zu erkennen ist, dass jemand die ihm uebertragene Macht zu sichern versucht, muss sie ihm schnellstmoeglich entzogen werden. Dies ist eine paedagogische Massnahme, die keine Nachlaessigkeit dulden darf. Vertraut werden wird denjenigen, die Mechanismen einrichten, die sie vor sich selbst schuetzen -- automatische Schutzschalter, die sie selbst nicht mehr ausser Kraft setzen koennen. http://marmaro.de/apov/ markus schnalke