2013-01-09 gesellschaftsanalyse Ratschlaege aufgedraengt!? Junge Leute leiden weniger unter ihren eigenen Fehlern als unter der Weisheit der Alten. -- Luc de Clapier, Marquis de Vauvenargues Wenn ich nun so ein Junger bin dann sollte ich meine Fehler machen duerfen. Die Fehler die man macht sind eine entscheidende Moeglichkeit zu lernen. Wenn man mich davor bewahren will schlecht zu waehlen, trotzdem ich glaube dass es gut ist, so bewahrt man mich davor wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Die Jungen leiden zu Recht unter den wohlgemeinten Ratschlaegen der Alten, sie sind naemlich kaum hilfreich. Rat ist durchaus gut, aber nur zum richtigen Zeitpunkt und kaum um Erfahrungen zu ersparen. Moegen die Alten raten in Form eines Angebotes; sie sollten aber nicht in aufdraengender Form raten. Wer alt ist mag weise sein (Weil er selbst Fehler machen durfte!) aber man hat nicht immer die richtigen Ratschlaege. Waehrend man aelter wurde hat sich die Welt geaendert; auch ist jeder Mensch verschieden. Was man fuer sein eigenes Leben gelernt hat wird nicht immer auf andere passen. So mag ein wohlgemeinter Ratschlag gut moeglich ein schlechter sein. Um dies zu beruecksichtigen und um die Jungen ihre eigenen Erfahrungen machen zu lassen und um ihre Selbststaendigkeit und Entscheidungsfaehigkeit zu fordern muessen Ratschlaege Angebote bleiben: Wer darauf hoeren will kann davon profitieren, wer nicht darauf hoeren will kann einfach verzi- chten. In jedem Fall muss ein eigener Entscheidungsprozess des Jungen folgen. Der erste Schritt eines jeden Ratgebers sollte sein den zu Beratschlagenden kennen zu lernen. Sonst tut man hoechstens sich selbst etwas Gutes, nicht aber dem Gegenueber. Leider wird das viel zu oft vergessen. Ich hoffe, ich selbst vergesse das nicht. Ich hoffe, ich werde mich immer daran erinnern wie es fuer mich war als ich in der anderen Rolle steckte. Und ich hoffe, dass ich mich immer wieder fragen werde wie es dem Anderen ergeht und was seine Wuensche sind. http://marmaro.de/apov/ markus schnalke