2005-02-15 gesellschaftsanalyse Die Gedanken sind frei! wobei es dann auch schon aufhört, mit der Freiheit Die Gedanken sind frei. Wer kann sie erraten? Sie fliehen vorbei wie nächtliche Schatten. Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen mit Pulver und Blei: die Gedanken sind frei! ... schön, immerhin sind die Gedanken frei. allerdings sind sie auch das Einzige das grenzenlos frei ist. Ja, und Pressefreiheit, Versammlungsfreiheit ... ? Das sind schon Freiheiten, eingeschränkte Freiheiten. Gültig sind sie nur in- nerhalb der Normen der Gesellschaft. Sind es dann Freiheiten? Ein Hund an einer Leine, ist der frei? .... und wenn die Leine ziemlich lang ist? Man könnte meinen: ja, denn er kann tun was er will - solange er sich innerhalb seinens Auslaufes aufhält. Okay, der Hund ist durch eine Leine am Hals ständig gebunden: der Vergleich hinkt. Aber nehmen wir ein Pferd, ein Pferd auf einer _großen_ umzäunten Koppel: Solange es noch nie am Zaun angekommen ist, ist es überzeugt, dass es in Freiheit lebt. Nehmen wir an, dass es niemals in seinem Leben am Zaun angekommen ist, hatte es dann ein Leben in Freiheit? Das ist wohl eine Frage der Definition: Was ist Freiheit? ``Tun und Lassen zu können was man will?'' ... in meinen Augen etwas zu wage ... Ich will konkreter werden: 1. Niemals an Begren- zungen zu stoßen. oder 2. In keiner Weise begrenzt zu werden. Def.1 trifft auf unser Pferd zu Def.2 dagegen nicht. Ich denke jeder definiert sich ``Freiheit'' anderst. Manch Einer sieht auch in Die Würde des Menschen ist unantastbar. [0] keine Grenzen. Doch ist es wirklich so, oder hat man Beschränkungen nur so grundsätzlich akzeptiert, dass wir uns das Leben nicht mehr ohne vorstellen können. -- Eine Gemeinschaft jeglicher Art funktioniert nur mit Grenzen (=Gesetzen). [dem Thema ``Anarchie funktioniert nicht!'' werde ich mich ein anderes Mal zuwenden] Was jeder Gemeinschaft gleich ist ist die Verantwortung, der Mit- glieder untereinander. Ohne Rücksicht auf Andere, ohne Komprom- isse funktioniert keine Art von Vereinigung. Jedes Mitglied be- grenzt sich zu Gunsten der Gemeinschaft. Wer sich nicht den Regeln/Gesetze/Grenzen der Gemeinschaft beugt, kann nicht Teil der Gruppe sein. Doch die Zeiten der Selbstjustizler sind vorbei, auch gibt es keine rechtsfreien Räume mehr. Jederzeit und jedenorts gehört man irgendeiner Gruppe an und untersteht ihren Gesetzen und muss ihre Grenzen achten. Ein Ausschluss aus allen Vereinigungen ist nicht möglich. [ein Artikel zum Thema ``Keine Wahl! - Die Gesellschaft lässt niemand gehen'' wird folgen] ... so müsste man sie wohl treffender folgender Maßen beschreiben: ``Freiheit ist etwas das nicht mehr existiert (bis auf den Überbleibsel Freiheit der Gedanken)'' Wobei uns dieser (entscheidende) Rest sicher ist! ... wenn hof- fentlich diverse SciFi-Fantasien nie Realität werden. -- Ob ich da gerne was ändern würde? ... ich glaube nicht. [0] GG Art.1 http://marmaro.de/apov/ markus schnalke