2012-02-24 digital life Vor sieben Jahren Routine Erneut ist ein Jahr vergangen, schon das siebte. Gefuehlt ist es nur so vorbei geflogen. Wenn ich aber zurueckblicke was ich in der ersten Jahreshaelfte getan habe, so kommt mir das schon sehr weit zurueckliegend vor. Seit einem knappen Jahr bin ich auch wieder zurueck aus der Ferne. Hat sich mein Computerleben veraen- dert im Vergleich zu der Zeit vor meiner Reise? Ich glaube, dass meine Aktivitaeten im vergangenen Jahr eine natuerliche For- tentwicklung sind. Nur was lue, mein Computer-Tagebuch, betrifft, da fuehle ich eine Veraenderung. Ich schreibe nicht mehr so oft dafuer. Es werden eher zusammenfassende Betraege und ueberhaupt liste ich weniger auf was ich getan habe, sondern erzaehle mehr was ich ueber Dinge denke. Ich bin damit nicht so recht zufrieden, da ich eigentlich immer nur auflisten wollte was ich tue. Fuer den Rest sollte apov da sein. Jetzt hat sich daraus mehr eine Aufteilung zwischen Computer- und Nicht-Computer-Themen entwickelt. So recht gluecklich bin ich damit nicht, die Frage ist aber, ob ich diese Entwicklung nicht einfach laufen lassen sollte. Sie wird schon ihre Gruende haben. Die einfachste Erk- laerung ist, dass fuer mich immer weniger wichtig wird, was ich tue, sondern was ich dabei denke. Da spiegelt sich in meinen Tex- ten wider. Aber genug ueber lue philosophiert; jetzt zum Rueck- blick. Vor einem Jahr hatte ich folgende Plaene: Weg von Debian zu ???; weitere grundlegende Aenderungen bei masqmail; ein experimentell- er nmh Fork? (Masterarbeit?); ein eigener Server im Netz. In al- len vier Punkten war ich aktiv. Fangen wir vorne an: Weg von De- bian. Eine meiner ersten grossen Taten war es, Debian von meinem Note- book zu entfernen und stattdessen Crux zu installieren. Crux, das ist eine ``do it yourself'' GNU/Linux-Distribution, die man als Vorgaenger von Arch ansehen kann. Crux war ein richtiger Kenntnis-Boost. Ploetztlich musste ich mich um Dinge kuemmern, die zuvor von Debian fuer mich abgenommen worden sind. Unter an- derem habe ich endlich auch mal einen Kernel gebacken. In den letzten Jahren war das scheinbar kein grossen Thema mehr, aber in der Zeit als ich zu Unix kam, da war das die Hackerdisziplin schlechthin. Schon Kernel gebacken zu haben war eine Faehig- keitsbestaetigung, jedenfalls gefuehlt. Heute kommt es mir vor, als ob es keine Gruende mehr gibt, sich Kernel selbst zu backen ... es sei denn, man setzt sowas wie Crux ein, wo man darauf angewiesen ist. Letztlich muss ich sagen, dass es laestig ist, das selbst tun zu muessen. Es passt zu Crux und deshalb finde ich es richtig, aber von Spass kann man da kaum reden. Wobei, so kam ich zumindest dazu, den Bootlogo-Tux umzupatchen. Das machte dann auch Spass. Insgesamt war Crux genau das was ich suchte. Ich wollte selbst Hand anlegen und gemachte Fehler reparieren muessen (ich erinnere mich an den gcc und udev ... ohh) und alle Schalter selbst in der Hand haben. Zudem fuehlte sich der Minimalismus in Crux einfach gut an. Das betrifft auch das Paketformat. Schon nach einer Woche mit Crux hatte ich meinen ersten Port erstellt. So einfach war das. Fortan paketierte ich auch hier und da mal was. Die Motiva- tion war schlicht, dass ein Paket zu erstellen kaum mehr Aufwand ist als nur die Installation von Hand, aber man hat fortan die Hilfe des Paketsystems zur Verfuegung. Bei Crux ist das Paketsys- tem ein Helfer fuer den Do-it-yourself-Administrator, waehrend es bei Debian ein System von Experten fuer unbedarfte User ist. Das muss zwar nicht zwangslaeufig der Fall sein, aber so fuehlt es sich an. Von prt-get halte ich wenig und bin auch nicht der Meinung, dass es elegant programmiert ist, im Gegensatz dazu bin ich aber begeistert von den pkgtools. Wenn es auch bash-Scripte sind, aber dieses System ist einfach elegant. An der Stelle reizte es mich immer wieder mal selbst aktiv zu werden, leider kam es bisher nie dazu. Es gab schlicht zuviel anderes reizvolles zu tun. Bugreports und Patches fuer Crux Ports habe ich ein paar geschrieben, den ersten nach einem Monat. All das zeigt, dass ich mich in Crux sehr schnell zurecht fand und Interesse an dem Pro- jekt hatte. Wobei ich anfangs durchaus Hilfe zum Verstehen brauchte. Da Crux anders ist, fehlten mir die Konzepte die dahinter stecken. Hierbei war jedoch Juergen Daubert, der Haup- tentwickler, sehr hilfreich. Er erklaerte mir in einigen Emails die Konzepte, von denen aus ich dann selbst weiter kam. Konzepte zu kennen ist entscheidend. Das kann ich nur immer wieder be- tonen. Debian kehrte ich technisch (!) immer mehr den Ruecken. Ich hatte im vergangen Jahr viel Kritik gegen Debian anzubringen. Es entsprach meiner technischen Vorstellung einfach nicht mehr. Mit meinem Wechsel auf Crux habe ich die Konflikte zum grossen Teil in den Hintergrund geschoben. Auf meinen Servern laeuft aber nach wie vor Debian. Das ist zum einen angenehm, weil ich weiss, dass es tut, zum anderen stosse ich aber doch immer wieder mal an Kon- fliktstellen, wo ich es lieber selbst von Hand machen wuerde als die Debian-Werkzeuge nutzen zu muessen. Naja, ich arrangiere mich irgendwie. Was die Community betrifft, so mag ich Debian unveraendert. Das koennen die einfach gut. Beim Linuxtag in Berlin war ich auch wieder am Debian-Stand, wenn ich auch nicht sehr ueberzeugt fuer Debian werben konnte. Debian rolling war da gerade das grosse Gespraech und in der Hinsicht war ich natuerlich auch nochmal anderer Meinung. Naja. Aber in einem Gespraech mit einem BSD- Juenger bekam ich dann soviel BSD-Weltsicht ab, dass ich regel- recht floh. Diese Selbstueberzeugung war mir einfach zu viel. Technisch tendiere ich *eher* in Richtung BSD, aber gesellschaft- lich ist mir GNU/Linux dann doch lieber. Im Laufe des Jahres arbeitete ich viel auf Solaris-Rechnern an der Uni. Das ist nochmal eine ganz andere Ecke. Da ich altes Zeug mag, lieferte das viele wertvolle Erfahrungen. Da steckt mal nicht ueberall GNU drin und /bin/sh ist mal richtig alt, und test(1) kennt kein `-e' und so weiter. Nicht dass ich all das taeglich braeuchte, aber es waren wichtige Lektionen. Lektionen gab ich selbst auch, im Sommersemester als Tutor fuer Scriptsprachen, also Unix Shell und Perl, im Wintersemester als Uebungsleiter fuer Systemnahe Software, also C. Beides brachte mich weiter und machte mir viel Spass. Auf der Shell bin ich fit, konnte aber Denkkonzepte vermitteln, was mir am Herzen lag. Zudem stolperte ich immer wieder mal ueber Feinheiten der Shell, die mir bisher unbekannt waren. Das war lehrreich. Perl lernte ich dann selbst nebenbei. Es war schon laenger mein Wunsch, Perl pro- grammieren zu koennen, hatte aber auf Grund von philosophischen Differenzen wenig Interesse daran es tatsaechlich mal zu lernen. Im Rahmen meines Jobs ging das dann nebenbei. Das war genau richtig. Am Ende schrieb ich sogar eine JAPH-Signatur. Insgesamt stellte ich Perl konzeptionell interessanter heraus als ich gedacht hatte, wenn ich auch feststelle, dass ich seit einem halben Jahr keine einzige Zeile Perl mehr geschrieben habe. Das zeigt dann doch sehr schoen, wie es bei mir darum steht. Bei der Systemnahen Software war ich dann nicht nur Kontrolleur sondern auch Vermittler. Ich hatte den Uebungsbetrieb unter mir. Anfangs noch mit der Befuerchtung ueberfordert zu sein, fuehlte ich mich schnell wohl in meiner Rolle und musste aufpassen, dass ich nicht zu sehr von gutem Programmierstil predigte. Nicht nur die Studenten lernten (hoffentlich) bei mir etwas, sondern auch ich selbst lernte eine Menge an der Arbeit. Dazu kommt, dass ich viel Kontakt zu Herrn Borchert hatte, der mich vielfaeltig in- spirierte. Bei ihm hatte ich auch Digitale Typographie gehoert, das meine Interessen traf. Wenn es auch nicht um troff ging, so lernte ich doch PostScript und MetaPost und sehr viel ueber den Textsatz an sich. Ich lernte Denkweisen und schulte meinen Blick. Fuer mich selbst bin ich inzwischen ganz klar bei troff angekommen. Im Laufe des Jahres verwendete ich es regelmaessig und las auch Literatur dazu, unter anderem das Nroff/Troff Users Manual. Ich installierte die Heirloom doctools, entfernte groff, verwendete psnup und psbook und arbeitete mich gut ein. Meine Masterarbeit setze ich mit troff. Ja, meine Masterarbeit. Sie ist das Projekt das die zweite Haelfte des vergangen Jahres dominierte und das auch im Moment tut. In der ersten Jahreshaelfte war es aber masqmail. Nach meiner theoretischen Diplomarbeit darueber im Winter 2008/2009 und einem Praxisprojekt im Fruehjahr 2010 war das Fruehjahr 2011 wieder masqmail gewidmet. Endlich setzte ich die lange geplanten grundlegenden Aenderungen am MTA um. Ich ueberarbeitete insbeson- dere das Routenkonzept und die Onlinedetektion. Aber auch sonst gab es immer was daran zu tun. Bedeutend wurde meine Arbeit daran ploetzlich als im August ein Sicherheitsproblem auftrat (via Debian). Ich schaffte es immerhin akzeptabel schnell einen Fix zu erstellen, seine Aufnahme in Debian stable dauerte dann aber bis Januar an. Auch jetzt ist masqmail wieder regelmaessig auf meiner Tagesordnung. Weil ich mich technisch von Debian entferne hatte ich ueber die Betreuung des masqmail-Pakets nachgedacht. Kurzerhand haben wir uns entschlossen, das zu- kuenftig im Team aufzuteilen: Hauke (jhr) als Sponsor und Mentor, Steffen (inne) als Padawan und eigentlicher Paktbauer, ich als Upstream-Entwickler und Berater. Meine Vorstellung, dass ich durch diese Umstellung weniger mit der Paketbetreuung zu tun ha- ben wuerde, ging erstmal nach hinten los. Ich musste deutlich mehr Zeit dafuer aufwenden. Inzwischen scheint es sich aber ein- zuspielen. Insbesondere scheint das Paket moderner und besser be- treut zu werden. Das ist gut so. Insgesamt fuehle ich mich inzwischen bei masqmail ganz wohl in meiner Rolle als Projektleiter und Haupt-(Allein)-Entwickler. Ich habe in dieser Rolle viel gelernt und tue das auch immer noch. Inzwischen will ich behaupte, dass ich sie ausfuellen kann. Das groesste Problem ist klar die Zeitfrage, da ich parallel an meiner Masterarbeit arbeite, und in den letzten Monaten noch einiges mehr parallel lief. Meine Masterarbeit. Noch bin ich nicht fertig und doch sehe ich sie schon als Erfolgsgeschichte an, zugleich aber auch als grosse psychisch-emotionale Herausforderung fuer mich selbst. Ich mache was ich wollte: Ich modernisiere meinen Email-Client. Erste Gedanken in diese Richtung kamen vor zwei Jahren auf. Vor einem Jahr, in Suedamerika, arbeitete ich mich dann in die Codebasis und die Community von nmh ein. Seit einem halben Jahr arbeite ich nun an meinem MH-basierten MUA, meiner experimentellen Version von nmh, oder auch meinem inzwischen doch-Fork -- ganz wie man will. Das Projekt nennt sich `mmh', fuer ``meillo's mail handler''. Ich arbeite abseits der nmh-Community weil das fuer uns beide so besser ist. Ich habe viel Code entfernt und an man- chen Ecken nicht-kompatible Aenderungen gemacht. Erfolge sind schon sichtbar, aber es fehlt auch noch an viel Feinschliff. Bislang habe ich keine Version veroeffentlicht, aber das steht auf meiner Todo-Liste fuer die naechste Zeit. Soviel zu den Er- folgen. Der schwierige Teil fuer mich ist die ploetzlich auf- gekommene Aktivitaet bei nmh. Zwei Jahre lang war absolut tote Hose, und nun, wo ich aktiv werde stuermen sie ploetzlich auch los. Nicht dass das grundsaetzlich schlecht waere -- ueberhaupt nicht -- es bringt nmh voran. Das ist wichtig. Es macht es nur fuer mich schwieriger. Die bei nmh sind so aktiv, dass ich nicht mal mitkomme die Entwicklung zu verfolgen. Manche Arbeit wird auch doppelt gemacht. Man kann das sicher mit vorwerfen, denn ich arbeite hier im stillen Kaemmerchen. Ich bin es, der im Al- leingang nicht mit der Gruppe mithalten kann. Das ist was fuer mich emotional schwierig ist. Allerdings weiss ich auch, dass sich meine Vorstellungen zu sehr von denen der Community unter- scheiden als dass es mit uns gemeinsam gut gehen wuerde. Das habe ich vor einem Jahr gelernt. Ich bin mit meinen Erfolgen zufrieden und finde es gut, dass auch an nmh wieder entwickelt wird. Ich muss nur die beiden Dinge in meinem Kopf zusammenkriegen. Aber solange am Ende die Menschheit profitiert ... Seit letzten Sommer laeuft parallel auch immer noch eine Sys- temumstellung. Ich habe da naemlich einen Server gemietet, der meinen Webspace und Teile meines Heimservers uebernehmen soll. Nun, Teile uebernimmt er schon, aber die Umstellung ist eben noch nicht abgeschlossen. Immer wieder tue ich einen Schritt, aber es liegen noch immer Schritte vor mir. Ich hoffe, dass ich sie bald hinter mich bringen kann. Der aktuelle Zustand ist nicht zufriedenstellend. Was die Administration des Servers angeht, so komme ich inzwischen gut klar. Einen ersten (billigen) Crackversuch und haufenweise (billige) Loginversuche habe ich schon hinter mir und bin dafuer geruestet, denke ich. Webserver, Datenbank und erste Stuecke des Email-Setups und Nameservers sind schon fertig. Das Email-Setup und den Nameserver abzuschliessen schiebe ich aus Un- sicherheit gerade noch vor mir her. Ich sollte es schlicht an- packen. Wenn ich auch in letzter Zeit an meinem Backup-System gearbeitet habe, so gibt es an dieser Stelle immer Verbesserung- potenzial, grundsaetzlich. Ach ja, ich habe kuerzlich meine ganzen Disketten auf CD gesi- chert. Jetzt sollte ich nur noch meine CD-Backups auf DVDs kopi- eren, schliesslich sind einiger meiner CDs schon zehn Jahre alt. Das ist nicht gut so. Weitere Sammlung von Allerlei: Meine PGP Passphrase habe ich deutlich verbessert. Meine dwm-Version `aewl' habe ich mal ein bisschen umgebaut. Sie ist jetzt zwar nicht besser, aber dafuer anders. Tja. Ich sollte wohl mal nochmal einen Abend dafuer investieren, damit das Er- gebnis dann nicht nur wieder anders sondern auch tatsaechlich besser ist. Die Browser-Frage ist fuer mich immer noch nicht geklaert, wenn ich auch momentan wenig darunter leide. Die hoffnungsver- sprechendste Option, uzbl, ist jedenfalls den Bach runter gegangen ab dem Zeitpunkt als Dieter@Be ausgestiegen ist. Als ernsthaft ueber ein Binaerprotokoll diskutiert wurde habe ich mich von der Mailingliste unsubscribed. Die Grundmotivation ist verloren gegangen. Schade. Die meisten alternativen sind eher monolistisch, das mag ich nicht. Eine alte uzbl-Version erscheint immer noch am sinnvollsten. Momentan bin ich auf diesem Gebiet aber absolut passiv. Mit Vimperator/Pentadactyl und w3m komme ich gut genug zurecht. Fuer Feeds nutze ich rss2email. Mit Boris (krt) und Michi hatte ich Diskussionen darueber, denn rss2email ist in seiner Implemen- tierung ueberhaupt nicht Unix-like. Ich wuerde hier gerne mal an- packen und was besseres zusammenhacken. Meine Motivation geht leider an den Haesslichkeiten und Vielfaeltigkeiten von RSS zu- grunde. Ein richtige Lichtblick war dagegen curlftpfs. Endlich FTP wie es sein sollte. Da kam gleich auch wieder ein bisschen Plan9-Lust auf. Noch bin ich aber noch nicht soweit. Von screen habe ich auf den meisten Systemen auf tmux gewechselt. Allerdings ist mein Nutzungsverhalten unveraendert. Das heisst, bis auf den Startaufruf merke ich keinen Unterschied zwischen den beiden. Ein bisschen stolz bin ich, dass ich im Juli einen Patch fuer tmux erstellt habe, der daraufhin aufgenommen wurde. Letztlich habe ich dafuer aber nur in einem andere Projekt gesehenes und fuer sinnvoll erachtetes Verhalten auf tmux projez- iert. Da nmh git zur Versionierung verwendet habe ich das fuer mmh beibehalten. Normalerweise bin ich eher der Mercurial-Typ. Ich komme mit git klar, indem ich es verwende wie ich auch Mercurial verwende. Insgesamt ueberzeugt mich git aber nicht fuer Projekte wie die die ich habe. Mercurial ist mir aber auch nicht mehr so symphatisch. Immer wieder mal blicke ich Richtung sccs und rcs. In der OpenSolaris-Ecke tut sich in der Richtung was. Mal sehen. Die Autohell aergert mich zwar nicht mehr taeglich, was hauptsae- chlich an der Gewoehnung liegt, aber ich empfinde sie noch immer genauso falsch wie damals. Mk von Plan9 ist in der Hinsicht ein Lichtblick dem ich gerne mal nachgehen will, wenn das auch eine gewisse Inconvenience hinter sich herziehen wird. Dann zu den Spielen. Viel war in der Hinsicht im letzten Jahr nicht los. Einmal habe ich FreeRA, ein freier ``C&C Alarmstufe Rot''-Klon, der auf Unix laeuft und mich eine Weile fesselte. Leider ist die KI deutlich zu schwach und die Entwicklung inzwischen auch eingeschlafen. Das bessere aber Mono-basierte OpenRA ist keine Option fuer mich. Erst in den letzten Monaten bin ich dann auf Dominion gekommen. Aus Ermangelung am Spiel und Mitspielern habe ich das einige Male am Computer gespielt. Es gibt da die freie Version von Falke, die hat mir Spass gemacht. Sie wuerde ich auch gerne etwas verbessern, es ist nur JS-Code. Die Prioritaeten an dieser Stelle ist aber niedrig. Hardwaretechnisch hat sich kaum etwas getan. Einige bedeutende Neuerung ist meine ``Zockerbox''. Ich habe aus alter Hardware und einem alten TFT-Display einen All-in-one-Computer fuer LAN- Parties gebaut. So kann ich meine anderen Rechner jetzt komplett Windows-frei halten. Was Vortraege und so angeht war's im vergangen Jahr eher spaer- lich. Ich habe ein Chaosseminar ueber ein nicht-Computerthema gehalten, war aber zumindest bei /dev/radio zum Thema Unix Philo- sophie. Technische Diskussionen habe ich gefuehlt aber mehr gefuehrt als sonst. Trotzdem, insgesamt habe ich das Gefuehl, dass mir die freie Zeit gefehlt hat um Derartiges anpacken zu wollen. So blieb es halt bei dem wenigen. Das vergangene Jahr stand klar im Zeichen vierer Dinge: Crux, masqmail, mmh, und meiner Lehrtaetigkeiten an der Uni. Alles drei sind Entwicklungen die zu dem passen was mir erst gesagt werden mussen hat bevor es mir bewusst wurde: Ich bin inzwischen fort- geschritten. ... ploetzlich war ich fortgeschritten. :-) Ich kaempfe nicht mehr so oft mit den Technik an sich, sondern viel eher mit philosophischen Fragen. Allem voran die Eleganz in Software. Leute moechten wissen was ich ueber dies und das denke, und ich muss aufpassen nicht zu sehr zu predigen. Die Zeiten aendern sich. Ich weiss nicht recht wie ich dazu stehen soll. Ich will mein siebte Jahr mit Unix mit dem Wort ``Routine'' ue- berschreiben. Es passt nicht ganz, aber es trifft doch viel von dem Gefuehl das ich dabei habe. Ich beginne ein Abflachen meiner Fortschrittskurve zu fuehlen, nicht jedoch weil ich weniger machen oder lernen wuerde -- das glaube ich nicht -- sondern weil es mir weniger bewusst wird. Zum Schluss noch ein Ausblick in das kommende Jahr. Die naechsten Monate werden ganz klar von meiner Masterarbeit mit mmh aus- gefuellt sein. Dabei werde ich natuerlich auch mit troff arbeiten und dabei sicher auch einige nette Tools und Helferlei schreiben. Darauf freue ich mich. Im April steht auch ein Chaosseminar zu mmh an. Masqmail soll dabei aber nicht untergehen. Ich habe da schon ein paar Plaene. Auf Betriebsystemseite wuerde ich gerne mal ein paar Systemverzeichnisse angehen. Fedoras /usr/bin Diskussion ist dabei nur der Ausloeser. Das ist aber bisher nur eine Idee. Sprachlich wuerde ich mich gerne mal mit m4 beschaef- tigen, der fehlt mir echt noch. Sonst gibt es eher gerade keine Programmiersprachen die mich gross reizen wuerden. Ausser man re- chnet lex und yacc dazu, denn in Sachen Compilerbau fehlt mir noch die Praxis. Automatisieren wuerde ich gerne mehr, in jeder Hinsicht. Sonst bin ich gerade eher grundsaetzlich zufrieden und plane an den bekannten Stellen weiterzuarbeiten. Das soll's dann mal fuer heute gewesen sein. http://marmaro.de/apov/ markus schnalke